Wiechers-BMW-Pilot Stefano D'Aste hat eine kleine Überraschung gelandet: Der Italiener präsentierte sich am heutigen Sonntag bei der Tourenwagen-Weltmeisterschaft in Suzuka bestens aufgelegt und fuhr einen nahezu ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Entgegen der Erwartungen vieler Beobachter schaffte er es, seine Poleposition in die Führung des 26 Runden langen Rennens umzumünzen, sich anschließend von niemand mehr überholen zu lassen. Für ihn und sein Team ist es bereits der zweite Triumph in der laufenden Saison.

Zweiter wurde indes Josep "Pepe" Oriola. Auch er lieferte eine beachtliche Leistung ab und schaffte so den Sprung auf das Podest. Mit diesem Resultat machte er zahlreiche Meisterschaftspunkte auf Norbert Michelisz (Zengö-Motorsport-BMW) gut, den Gesamtfrühenden in der Privatfahrerwertung. Hinter dem Mann im Tuenti-SEAT kam Gabriele Tarquini (Lukoil Racing Team) ins Ziel, der ebenfalls in einem der spanischen Renner an den Start ging.

Chevrolet neuerlich das Maß der Dinge

Auf den weiteren Plätzen rangierte geschlossen das Werksaufgebot von Chevrolet: Robert Huff belegte Platz vier, Alain Menu den fünften und Yvan Muller wurde Sechster. Die Zeit des hellblauen Cruze-Trios war allerdings schon im ersten der beiden Läufe gekommen. Diesen konnte nämlich weitgehend souverän der Schweizer Menu für sich entscheiden - Muller und Huff folgten ihm auf dem Fuße. Gewohnt dominant trat Chevrolet jedoch in beiden Durchgängen auf. Vor den letzten zwei Wochenenden der Saison sind nur noch Muller, Huff und Menu im Rennen um den WM-Titel.

Bei summa summarum noch 110 zu vergebenden Punkten hat Letztgenannter die schlechtesten Karten; dem ehemalige DTM-Starter stehen gegenwärtig bereits 38 Zähler Rückstand auf den ersten Rang in der Tabelle zu Buche. Dieser wird belegt von WTCC-Rekordrennsieger Muller (345), doch Huff ist mit derselben Anzahl an Punkten (345) gänzlich gleichauf.

Den ersten Nicht-Podestplatz in Lauf eins belegte Tarquini. Hinter ihm rollte der Bamboo-Chevy-Youngster Alex MacDowall ins Parc fermé. Die besten Sechs komplettierte der Niederländer Tom Coronel im Dreier von ROAL Motorsport.

Solides WM-Debüt des neuen Honda Civic

Besonders beäugt wurde an diesem Wochenende das erste Auftreten der neuen Honda-Flitzers. Tiago Monteiro gelang es auf Anhieb, den Civic in die Punkte zu hieven: Zweimal fuhr der Portugiese auf die zehnte Position, wenngleich er mitunter vom Pech einiger Rivalen profitierte. Auf der nur 2,2 Kilometer kurzen Anbindung des Suzuka International Racing Course kam das Fahrzeug aber durchaus gut zurecht. Die nächste Bewährungsprobe für den kleinen Japaner steht am 4. November in Schanghai auf dem Plan - die vorletzte WTCC-Station dieser Saison.