Nicht nur dank des neuen Punktesystems und der Entscheidung am Grünen Tisch hat Yvan Muller die Saison 2010 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft gewonnen. Der Franzose konnte nach seinem Wechsel zu Chevrolet auch auf das stärkste Auto im Feld zurückgreifen. Besonders BMW war der neue Cruze oft ein Dorn im Auge.

"Für uns war das ein äußerst schwieriges Jahr", berichtet BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen, für den es die letzte Saison in der WTCC war. "Wir wussten schon vorher, dass Chevrolet mit einem guten Auto kommt. Wir wussten auch, dass Seat weiterhin einen Turbomotor-Vorteil hat."

Auch wenn es nach den ersten zwei Rennwochenende nicht danach aussah, als könne BMW noch einmal in die Titelentscheidung eingreifen, kämpfte man sich zurück. Vor allem Andy Priaulx, der in den zweiten Rennen immer wieder die volle Punktzahl holen konnte, mischte vorne mit.

"Ich finde es schade, dass Chevrolet den Weg mit dem Protest gewählt hat, denn es war gar nicht notwendig", so Priaulx gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Ihr Auto war einfach so viel schneller. Im Qualifying haben sie uns überall eine bis eineinhalb Sekunden abgenommen."

Priaulx beschreibt auch die aus seiner Sicht entscheidenden Weiterentwicklungen am Chevrolet Cruze. "Wenn man sich das Auto genauer ansieht, dann versteht man schnell, warum es so schnell ist. Es hat einen Unterboden wie ein Formel 1-Auto und einen vorderen Splitter, der schon fast an einen Formel-Boliden erinnert."