Porsche hat im Rahmen seiner Motorsport-Gala Night of Champions in Weissach die herausragenden Erfolge des Jahres 2015 gewürdigt. Gleichzeitig gab der Vorstandsvorsitzende von Porsche, Dr. Oliver Blume, einen ersten Ausblick auf die kommende Saison: "Auf der Rennstrecke haben wir eines der erfolgreichsten Jahre in unserer Firmengeschichte erlebt. 2016 setzen wir auf Konstanz und geben weiter Gas. So treten wir beispielsweise in Le Mans erneut als einziger Hersteller in drei der vier Klassen an".

919 Hybrid: Titelverteidiger in der WEC mit den Startnummern eins und zwei

Das Porsche Team nimmt 2016 seine dritte Saison als WM-Titelverteidiger in Angriff. Zwei 919 Hybrid werden an den neun Rennen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC teilnehmen und dabei die Startnummern eins und zwei tra-gen. Der in vielen Bereichen konzeptionell weiterentwickelte 919 wird technisch als Evolution des 2015er Autos auftreten. Seine neue Optik wird erstmals beim WEC-Prolog am 25. März in Paul Ricard, Frankreich zu sehen sein.

Foto: Porsche AG
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Der Hybridantrieb im 919 verbindet zukunftsweisende Downsizing-Turbotechnologie mit effizienter Ben-zindirekteinspritzung für den Zweiliter-V4-Verbrennungsmotor und nutzt eine Lithium-Ionen-Batterie als Speichermedium für die elektrische Energie aus zwei unterschiedlichen Rückgewinnungssystemen. Der 919 Hybrid erreicht eine Systemleistung von nahezu 1.000 PS und lieferte Porsche bereits viele Impulse für die Entwicklung von zukünftigen Straßensportwagen, beispielsweise hinsichtlich der 800-Volt-Technik für die Studie Mission E, deren Serienstart am Ende dieses Jahrzehnts gerade beschlossen wurde. Zwei statt drei 919 Hybrid werden beim Saisonhöhepunkt der WEC 2016, den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen. Porsche und VW-Konzernschwester Audi haben sich im Sinne maximaler Kosteneffizienz über diese Reduzierung um je einen LMP1-Rennwagen verständigt. Alle sechs bisherigen Stammfahrer im Porsche 919 Hybrid starten auch 2016. Damit wechseln sich die Fahrer-WM-Sieger Timo Bernhard (34), Brendon Hartley (26) und Mark Webber (39) am Steuer des LMP1-Rennwagen mit der Startnummer eins ab, während sich Romain Dumas (37), Neel Jani (32) und Marc Lieb (35) das Schwesterauto mit der Startnummer zwei teilen.

Kévin Estre wird Porsche-Werksfahrer

Ein weiterer Rennprofi, der sein Handwerkszeug in den Porsche-Markenpokalen gesammelt hat, wird Porsche-Werksfahrer: Der Franzose Kévin Estre (27) feierte sechs Jahre lang am Steuer von 911 GT3 Cup Fahrzeugen Erfolge und errang dabei die Titel im Porsche Carrera Cup Frankreich und im Porsche Mobil 1 Supercup. 2015 unterstützte er das Porsche Team Manthey im 911 RSR beim WEC Rennen in Spa und belegte gemeinsam mit Porsche Junior Sven Müller (23) den dritten Platz in der GTE-Pro Klasse. Mit Kévin Estre hat Porsche in der Saison 2016 im LMP1- und GT-Bereich insgesamt 16 Werksfahrer unter Vertrag.

Porsche gestaltet GT-Programm in WEC um

Zusätzlich zum LMP1-Engagement tritt Porsche auch 2016 in den beiden GT-Kategorien GTE-Pro und GTE-Am an. Ihre Titel in der Profi-Kategorie verteidigen wollen Fahrer-Champion Richard Lietz (31) und Michael Christensen (25). In Le Mans werden sie von Wolf Henzler (40) unterstützt. Der 911 RSR der Porsche Werksfahrer wird von Proton Dempsey Racing eingesetzt. US-Schauspieler Patrick Dempsey (49) wird den Rennen der WEC 2016 weiter als Teilhaber des Teams fol-gen. Soweit es seine Filmprojekte zulassen, wird er bei einzelnen Rennen auch selbst wieder in der GTE-AM Klasse ins Lenkrad greifen.

Zwei zusätzliche 911 RSR bei 24-Stunden-Rennen Le Mans

Bei den 24 Stunden von Le Mans plant Porsche zusätzlich einen Werkseinsatz mit zwei 911 RSR. Hier sollen sich Patrick Pilet (34) und Kévin Estre das Cockpit mit dem Briten Nick Tandy (31) teilen. Im Schwesterauto ist der Einsatz von Earl Bamber (25), Frédéric Makowiecki (35) und Jörg Bergmeister (39) geplant. "Wir würden uns über die Zusage des ACO zu zwei Startplätzen in der GTE-Pro in Le Mans sehr freuen", sagte Porsche-Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser

Porsche will Titel in den USA mit zwei 911 RSR verteidigen

Auch in der dritten Saison der wichtigsten Sportwagen-Meisterschaft der USA, der IMSA Weathertech SportsCar Championship, stellt sich Porsche werksseitig dem Wettbewerb. Das Team Porsche North America setzt erneut zwei 911 RSR ein, die für die Saison 2016 deutlich modifiziert werden und dem neuen Reglement entspre-chen. Das Cockpit von Startnummer 911 teilen sich Patrick Pilet und Nick Tandy. Bei den besonders langen Rennen (24 Stunden Daytona, 12 Stunden Sebring, Watkins Glen und Petit Le Mans) wird das Duo zusätzlich von Kévin Estre unterstützt. Die Stammbesatzung im Auto mit der Nummer 912 bilden Frédéric Makowiecki und Earl Bamber. Bei den vier Langstreckenklassikern werden sie von Michael Christensen ergänzt. Saisonauftakt ist das 24-Stunden-Rennen Daytona am 30. Januar.

Foto: Porsche AG
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Neuer 911 GT3 R feiert Rennpremiere in Daytona

Auf dem Traditionskurs in Florida feiert auch die Serienversion des neuen 911 GT3 R mit dem neuen 4-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Benzindirekteinspritzung für Kundenteams seine Rennpremiere. Insgesamt vier Teams setzen beim Sai-sonauftakt fünf Fahrzeuge ein. Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler unterstützt dabei die Mannschaft von Alex Job Racing. Jörg Bergmeister ist für Park Place Motorsports am Start, Patrick Long für Black Swan Racing. Aufgrund der starken Resonanz von Kundenteams in aller Welt hat Porsche beschlossen, die Produktion des 911 GT3 R auszuweiten und knapp 40 Fahrzeuge ausliefern.

Porsche-Werksfahrer 2016 weltweit im 911 GT3 R im Einsatz

Porsche setzt auch in der Saison die Tradition fort, 911 GT3 R Kundenteams in aller Welt mit Werksfahrern zu unterstützen. So soll Jörg Bergmeister Einsätze in der ja-panischen Super GT absolvieren, Patrick Long wird in der Pirelli World Challenge mit Effort Racing an den Start gehen. Beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring soll Wolf Henzler erneut für das Team Falken Motorsports an den Start gehen.

Werkseinsatz mit zwei 911 GT3 R bei den 24 Stunden Nürburgring

Porsche setzt über die erfahrene Mannschaft von Manthey Racing in der Saison 2016 beim beliebtesten Autorennen in Deutschland, dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, zwei neue 911 GT3 R mit jeweils vier Werksfahrern am Steuer ein. Der GT3-Renner auf Basis der siebten Generation der Sportwagenikone 911 wurde im vergangenen Jahr im Rahmen des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring enthüllt und bewies mit einem dritten Platz bei seinem ersten Testrennen im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft im Oktober bereits seine Nordschleifentauglichkeit.

Porsche weitet Nachwuchsförderung aus

Porsche baut sein erfolgreiches Nachwuchsförderungs-Programm 2016 weiter aus. Der Deutsche Sven Müller (23) und der Italiener Matteo Cairoli (19) werden im Por-sche Mobil 1 Supercup ein weiteres Jahr mit jeweils 200.000 Euro gefördert. Neu an Bord sind zwei hoffnungsvolle Talente: Dennis Olsen (19) aus Norwegen wird im Porsche Carrera Cup Deutschland die erste Stufe seiner Ausbildung zum Profirennfahrer durchlaufen. Der Franzose Mathieu Jaminet (21) konnte sich gegen die hoffnugsvollsten Nachwuchstalente aus den weltweiten Markenpokalen durchsetzen. Der Vizemeister des Carrera Cup Frankreich steigt als Porsche Junior in den Porsche Mobil 1 Supercup auf. Die Betreuung der vier Porsche Junioren an und neben der Rennstrecke übernimmt wie in den Vorjahren der ehemalige Porsche-Werksfahrer Sascha Maassen.

Foto: Porsche AG
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Ryan Dalziel gewinnt Porsche Cup

Der Porsche Cup, die Trophäe für den weltweit erfolgreichsten Porsche-Privatfahrer, geht in diesem Jahr an einen Rennfahrer aus Schottland. Ryan Dalziel (33) durfte den Traditionspokal aus den Händen von Dr. Wolfgang Porsche, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Porsche AG, entgegennehmen. Zusätzlich erhält Dalziel einen 400 PS starken Porsche 911 Carrera 4S Cabrio im Wert von über 165.000 Euro. Mit seinen Erfolgen in der Pirelli World Challenge sammelte er als Gesamtdritter am Steuer eines 911 GT3R von Effort Racing in der zurückliegenden Saison 5.580 Punkte. Der Zweitplatzierte Klaus Bachler kann sich über ein Preisgeld von 30.000 Euro freuen, Marco Seefried gewinnt als Dritter 25.000 Euro. Der Porsche Cup wird seit 1970 vergeben und beruht auf einer Idee von Ferry Porsche.