Wenn die Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC am 30. August ihr erstes Sechsstundenrennen auf dem Nürburgring austrägt, ist das auch für den Porsche 911 RSR eine Premiere. Der 470 PS starke Erfolgsrenner aus Weissach, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, startet zum ersten Mal auf dem anspruchsvollen Eifelkurs. Für das Porsche Team Manthey ist das ein echtes Heimrennen, denn die Mannschaft von Teamchef Olaf Manthey ist nur einen Steinwurf vom Nürburgring entfernt in Meuspath zu Hause. Im vierten WEC-Rennen der Saison, dem letzten in Europa vor den vier Überseeläufen in Austin/USA, Fuji/Japan, Shanghai/China und Sakhir/Bahrain, setzt das Team zwei 911 RSR in der Klasse GTE-Pro ein.

Die Porsche-Fahrer

Auf dem 5,148 Kilometer langen Nürburgring sind für das Porsche Team Manthey vier Werksfahrer mit dem Porsche 911 RSR im Einsatz: Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich) teilen sich in der Klasse GTE-Pro den 911 RSR mit der Startnummer 91. Die Franzosen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet wechseln sich im Elfer mit der Nummer 92 ab. Zwei Kundenteams starten mit dem 911 RSR in der Klasse GTE-Am: Für Dempsey Proton Racing sind der US-Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey sowie Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) und Marco Seefried (Wildschönau) am Start. Prominente Verstärkung erhält Abu Dhabi Proton Racing: Auf dem Nürburgring greift Earl Bamber (Neuseeland) für das Team ins Lenkrad – zusammen mit Christian Ried (Schönebürg) und Khaled Al Qubaisi (Abu Dhabi). Der Porsche-Werksfahrer und Le-Mans-Gesamtsieger 2015 vertritt bei diesem Rennen den ehemaligen Porsche-Junior Klaus Bachler (Österreich).

Der Porsche 911 RSR

Der Porsche 911 RSR basiert auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 und krönte seine erste Rennsaison 2013 mit einem Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans (Klasse GTE-Pro). Der Erfolgsrenner aus Weissach, dessen Sechszylinder-Boxermotor im Heck bei 3996 cm3 Hubraum 345 kW (470 PS) leistet, zeichnet sich durch konsequenten Leichtbau sowie eine ausgefeilte Aerodynamik aus. Die bei seiner Entwicklung und den Renneinsätzen gewonnenen Erkenntnisse fließen auch in die Konstruktion zukünftiger 911er-Generationen ein. Im Vorjahr gewann der 911 RSR mit den 24 Stunden von Daytona, den 12 Stunden von Sebring und dem Petit Le Mans die drei prestigeträchtigsten Langstreckenrennen in den USA.

Die Zeiten

Das Sechsstundenrennen auf dem Nürburgring startet am Sonntag, 30. August um 13.00 Uhr MESZ. Der TV-Sender Eurosport überträgt von 18.00 bis 19.15 Uhr die letzte Rennstunde sowie die Siegerehrung live.In Spa-Franchorchamps teste das Team widrige Bedingungen bereits an, Foto: Speedpictures
In Spa-Franchorchamps teste das Team widrige Bedingungen bereits an, Foto: Speedpictures

Stimmen vor dem Rennen

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef:
"Der Premiere auf dem Nürburgring fiebern wir alle entgegen. Als deutscher Hersteller begrüßen wir es natürlich, dass die WEC erstmals auch ein Rennen in Deutschland austrägt. Der Nürburgring mit seiner großen Langstreckentradition ist aus unserer Sicht dafür ideal. Motorsportfans in aller Welt verbinden den Eifelkurs mit den legendären 1000-Kilometer-Rennen, außerdem ist es die Hausstrecke des Porsche Team Manthey, was sicherlich kein Nachteil sein wird. Die Tests in den letzten Wochen waren jedenfalls durchaus viel versprechend. Für uns geht es vor allem darum, uns mit einer starken Performance eine möglichst gute Ausgangsposition für die zweite Saisonhälfte zu verschaffen."

Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport:
"Beim Rennen auf dem Nürburgring stehen wir vor zwei großen Herausforderungen. Nach der langen Pause nach Le Mans muss sich das Team auf die neue Aufgabe einstellen und alle Abläufe optimieren. Die zweite Herausforderung ist, wie immer in der Eifel, auf alles vorbereitet zu sein, also für alle Bedingungen die richtigen Reifen zur Verfügung zu haben. Darauf werden wir uns mit unserem Partner Michelin konzentrieren und dann versuchen, im Rennen aus dem Gesamtpaket das Optimum heraus zu holen."

Michael Christensen (911 RSR #91):
"Auf dem Nürburgring habe ich 2013 als Porsche-Junior mein erstes Rennen im Porsche Mobil 1 Supercup gewonnen. Jetzt freue ich mich darauf, als Werksfahrer mit dem 911 RSR auf diese anspruchsvolle Rennstrecke zurückzukehren. Was das Wetter betrifft, muss man in der Eifel auch im August auf alles gefasst sein. Doch wir sind gut vorbereitet und sollten in dieser Hinsicht keine Überraschung erleben. Der Nürburgring ist die Hausstrecke des Porsche Team Manthey. Die Jungs haben sich einen Heimsieg verdient."

Porsche will den Heimsieg am Nürburgring, Foto: Porsche
Porsche will den Heimsieg am Nürburgring, Foto: Porsche

Richard Lietz (911 RSR #91):
"Die Pause nach den 24 Stunden von Le Mans war sehr lang. Jetzt wird es Zeit, dass die Saison wieder Fahrt aufnimmt. Wir freuen uns sehr auf unser Heimrennen. Dass wir mit dem 911 RSR jetzt erstmals ein Rennen auf dem Nürburgring fahren, ist für uns alle eine ganz besondere Motivation. Wir haben seit Le Mans sehr viel dafür getan, damit wir den Sportwagenfans auf dieser legendären Rennstrecke eine gute Show bieten können. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird."

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #92):
"In Le Mans ist für uns nicht alles nach Wunsch gelaufen. Um so wichtiger ist es jetzt, auf dem Nürburgring eine gute Performance zu zeigen und im Kampf um die Meisterschaft wieder Boden gut zu machen. Die Tests stimmen uns zuversichtlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Porsche zum Nürburgring kommen, um uns live in Aktion zu erleben. Wir werden auf dieser anspruchsvollen Strecke alles daransetzen, sie nicht zu enttäuschen."

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #92):
"Ich freue mich, dass wir nach der langen Pause jetzt wieder Rennen fahren. Wir haben auf dem Nürburgring getestet und sind gut vorbereitet. Auch wenn Tests und Rennen zwei paar Stiefel sind, bin ich sicher, dass es unseren Ingenieuren gelingen wird, die gesammelten Erfahrungen umzusetzen und die Performance unseres 911 RSR weiter zu verbessern. Ich mag den Nürburgring. Wir waren dort mit Porsche schon bei den GT Open immer stark unterwegs."