Zusammen mit Tom Kristensen und Allan McNish bist du in diesem Jahr WEC-Weltmeister geworden - und das in deiner ersten kompletten Saison für Audi. Hattest du diesen Erfolg so früh erwartet?
Loic Duval: Als ich 2012 für Audi drei Rennen fahren durfte, war ich stolz, aber von einer Saison wie 2013 kann man nur träumen. Ich fahre für das beste Team der Welt und hatte Tom und Allan als Teamkollegen, zwei absolute Sportwagen-Legenden. Damit hatten wir sehr gute Chancen, aber die mussten wir erst einmal nutzen und alles umsetzen. Der Erfolgsdruck war deutlich spürbar. Doch meine erste vollständige Saison mit Audi hätte nicht besser laufen können.

Was bedeutet dir der WEC-Titel in deiner Karriere?
Loic Duval: Eine Meisterschaft zu gewinnen, ist immer schwierig. Deshalb ist der WEC-Titel eine schöne Belohnung. Schon als die FIA und die WEC vor zwei Jahren diese neue Weltmeisterschaft angekündigt haben, wollte ich sie unbedingt gewinnen. Für jeden Sportler ist ein Weltmeisterschaftstitel in seiner Disziplin etwas ganz Besonderes. Die WEC ist eine von fünf FIA-Automobil-Weltmeisterschaften. Mit Sébastien Ogier, Yvan Muller und mir ist es dieses Jahr drei Franzosen gelungen, Weltmeister zu werden - ein schönes Gefühl.

Wie stark ist das Team, das hinter dir steht?
Loic Duval: Die Liebe jedes einzelnen Teammitglieds zu unserem Sport ist eindrucksvoll. Es dauerte ein wenig, bis ich alle Mitarbeiter kannte, doch inzwischen sind sie für mich zu einer Familie geworden. Im gesamten Team herrscht ein großer Zusammenhalt. Jeder steht für den anderen ein. Und wenn es einmal nicht so gut läuft, versucht man, sich gemeinsam wieder schnell nach vorn zu kämpfen.

Du hattest in diesem Jahr zwei sehr erfolgreiche und langjährige Audi-Fahrer als Teamkollegen. Wer profitierte von wem am meisten?
Loic Duval: Es ist ein Geben und Nehmen. Vielleicht habe ich etwas mehr von ihnen gelernt als sie von mir. Ihr technisches Wissen und ihre langjährigen Erfahrungen bei Audi haben mir sicher sehr geholfen. Sie wissen, welche Schwerpunkte man setzen sollte, wie man sich seine Kräfte in der langen Le-Mans-Woche einteilt, wie man am besten mit den Medien umgeht und vieles mehr. Ich habe den Arbeitsstil eingebracht, den ich zuvor in Japan erlernt habe. Diese Mischung war sehr produktiv und schnell entstand eine gute Atmosphäre.

Dein bester Moment in der Saison 2013?
Loic Duval: Als ich in Le Mans auf dem Podium stand! Ich wollte immer schon den Blick auf das Publikum genießen, denn ich habe noch nie in Le Mans dort oben gestanden. Das war eigentlich mein erstes Ziel, bevor ich jemals an einen Sieg gedacht habe. Der gemeinsame Erfolg mit Tom und Allan für Audi war einzigartig.