Vielleicht waren die Hoffnungen zu groß, nachdem Toyota unter schwierigen äußeren Bedingungen am Samstag noch die erste Startreihe komplett besetzt hatte. Schon in den ersten Minuten des Rennens stellte sich heraus, dass die Kölner speedtechnisch Audi unterlegen waren. Die Plätze drei und vier waren somit das Maximum für die beiden Hybrid-Benziner. Anthony Davidson, Stephane Sarrazin und Sebastien Buemi beendeten das 6-Stunden-Rennen auf dem dritten Platz, die Teamkollegen Alex Wurz und Nicolas Lapierre wurden Vierte.

Nach etwa einem Drittel der Renndistanz gab es einen Schauer, bei dem Toyota die Autos wie schon in der Qualifikation auf unterschiedliche Strategien setzte: Lapierre kam zum Boxenstopp und nahm Intermediates, die er aber nach einiger Zeit wieder wechseln musste, während das andere Fahrzeug draußen blieb. Hier wurde der dritte Platz zu Gunsten des Fahrzeugs mit der Startnummer 8 entschieden. Am Ende blieb nur die Gratulation an Audi und die Einsicht, dass die alte Version des Toyota TS030 Hybrid wohl ausgedient hat.

Erst auf dem alternativen Reifen besser

Am Ende setzte sich der Toyota TS030 Hybrid mit der Startnummer 8 teamintern durch, Foto: Speedpictures
Am Ende setzte sich der Toyota TS030 Hybrid mit der Startnummer 8 teamintern durch, Foto: Speedpictures

"Das war ein hartes Rennen und einer meiner härter erkämpften Podiumsplätze in meiner Karriere", meinte Anthony Davidson. Die Reifen seien aus dem Temperaturfenster gefallen und er habe Probleme mit Graining gehabt. "Alex und ich mussten beide diese Reifen irgendwie durch den ersten Stint bringen und konnten keinen Doppelstint mit ihnen fahren", schilderte er die Probleme gleich zu Beginn des Rennens. Gegen Ende wechselte Toyota dann bei fallenden Temperaturen auf eine alternative Mischung, die sich besser mit dem Auto und der Strecke vertrug.

Stephane Sarrazin holte sein erstes Toyota-Podium: "Es ist immer frustrierend, wenn man nicht am schnellsten ist. Aber wir haben das Podium erreicht und dieses ist mein erstes mit Toyota Racing, damit bin ich zufrieden. Wir haben heute nicht die Pace gehabt, aber immer gepusht." Die gewonnenen Informationen werde man genau studieren. Sebastien Buemi nahm es locker: "Wir haben unser Bestes gegeben, aber konnten nicht gewinnen. Nichtsdestotrotz ist es noch immer ein Podium und daher sollten wir nicht zu enttäuscht sein, aber das ist ein solider Start, wenn man in Betracht zieht, dass wir in 2012er-Spezifikation gefahren sind."

Intermediates zahlten sich nicht aus

Das zweite Fahrzeug setzte auf die falsche Taktik im Regen, doch Alex Wurz plagten mehr die Reifenprobleme im ersten Stint: "Es war ein schwieriges Rennen für uns. Während des ersten Stints haben unsere Reifen wegen der Streckentemperaturen schnell nachgelassen. Das hat unsere Pace und die Strategie beeinflusst, weil wir keine Doppelstints fahren konnten, was uns zusätzliche Zeit an der Box gekostet hat. Wir sind so schnell gefahren wie wir konnten, aber es war nicht möglich, mit Audi zu kämpfen und dann haben wir auch noch das Podium verpasst. Also, zurück nach Köln und schauen, dass wir in Spa ein besseres Resultat erzielen."

Auch Lapierre gab zu, dass es ein schwieriges Rennen gewesen sei. "Ich habe die falsche Reifenwahl getroffen, als es getröpfelt hat. Wir sind das Risiko eingegangen, auf Intermediates zu setzen, aber am Ende hat es sich nicht ausgezahlt, weil die Strecke recht schnell abgetrocknet ist." Ohne diesen Patzer sei der dritte Platz drin gewesen, ist sich der Franzose sicher. Der Blick geht nach vorn: "Jetzt freuen wir uns auf das neue Auto in Spa, wo wir eine bessere Pace haben und mit Audi kämpfen werden!"