Teamportrait

Mit dem Namen Lotus kehrte 2010 ein Name mit Vergangenheit in die Formel 1 zurück. Der Name Lotus steht in der Formel 1 für Tradition und Namen wie Colin Chapman, Jim Clark und Jochen Rindt. Sie sind Synonyme für erfolgreiche, aber auch gefährliche Zeiten. Lotus nahm zwischen 1958 und 1994 an 491 Formel-1-Rennen teil, gewann 79 davon und startete 107 Mal von der Pole Position. Insgesamt holte Lotus sechs Fahrer- und sieben Konstrukteurstitel.

Nach dem Tod von Chapman ging es mit dem Team aber bergab. Der Australien-GP 1994 war das letzte Rennen für Lotus. Mit dem britischen Traditionsteam Lotus hat der Neueinsteiger von 2010 allerdings bis auf den Namen nichts gemeinsam. Die Fabrik bezog man bei RTN in Norfolk, Großbritannien, nur zehn Meilen entfernt von der Lotus Cars Fabrik. Die Fabrik wurde in der Zeit von Toyota für das F1-Programm erbaut und danach von Bentley für das Le Mans Projekt benutzt.

Mit Jarno Trulli und Heikki Kovalainen holte sich der Rennstall zwei erfahrene Piloten ins Team. Teamchef Tony Fernandes, der Gründer und CEO der malaysischen Tune Gruppe, gehört auch die Air Asia Fluglinie. Als Technischer Direktor fungiert Mike Gascoyne - kein Unbekannter in der Formel 1. Er arbeitete bereits bei Force India, Toyota, Renault und Jordan. Als Motorsport-Direktor verpflichtete Lotus Ex-Ferrari-Manager Claudio Berro.

Mit genügend Erfahrung im Hintergrund reifte das von der malaysischen Regierung und einem Konsortium verschiedener malaysischer Unternehmer unterstützte Team in der Folge zum besten der drei Neueinsteiger des Jahres 2010. In seiner zweiten Saison folgte der nächste Schritt und der Anschluss ans hintere Mittelfeld. 2012 sollten die ersten WM-Punkte folgen - dann aber mit anderem Namen, denn die Fernandes-Truppe trat unter dem Namen des britischen Sportwagenherstellers Caterham an.

Zwar erzielte der Rennstall nicht die erhofften Punkte, besiegte beim letzten Rennen in Brasilien durch einen elften Rang durch Vitali Petrov jedoch zumindest Erzrivale Marussia. 2013 startete der britisch-malaysische Rennstall nach seinem Umzug von Norfolk nach Leafield mit einer völlig neuen Fahrerpaarung, Charles Pic und Guido van der Garde. Jedoch blieb das Team erneut ohne Punkte und erlitt als WM-Letzter erstmals eine Niederlage im Kampf mit Marussia. Für 2014 weht ein frischer Wind durch das Team, mit Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson wurden gleich zwei neue Einsatzfahrer verpflichtet.