Das Phänomen Ben Spies kann etwas entspannter nach Imola als zu vielen vorherigen Rennen in dieser Saison reisen: Er kennt diese Strecke bereits. Vor dem Rennen in Brünn wurde dort getestet und der US-Amerikaner weiß, dass ihm das sehr helfen wird. "Ich fühle, dass uns ein gutes Wochenende bevorsteht, da wir sehr viele Daten haben, auf die wir zurückgreifen können", erklärte der Yamaha-Pilot. Dieses gute Gefühl resultiere vor allem daraus, dass man bei den Testfahrten sehr viel erledigen habe können.

Die 18 Punkte Vorsprung auf WM-Konkurrent und Freund Noriyuki Haga bewertet Spies nicht über. "Wir haben zwar nicht eine so große Führung, wie wir es vielleicht gern hätten, aber ich war schon vorher in einer solchen Situation", erklärte er, dass es für ihn überhaupt kein komisches Gefühl sei, wenn er sich die WM-Tabelle anschaue. In Imola selbst erwartet er aber starke Gegenwehr seitens der Roten. "Wir wissen, dass das quasi der Hinterhof von Ducati ist und dass es in der Vergangenheit hier sehr gut für sie lief. Darum wird es hart. Aber im gleichen Atemzug haben wir einige gute Dinge am Bike herausgearbeitet und das Team hat mit der Entwicklung weiter gemacht. Daher bin ich zuversichtlich, ein paar gute Resultate zu holen."

Teamkollege Tom Sykes fährt um seinen Job. Doch abgesehen davon weiß der Brite, dass er keinen schlechten Einstand in der Superbike Weltmeisterschaft gegeben hat. Lediglich das erste Podium lässt noch auf sich warten. Für Imola steht dies aber auf dem Plan. Wie auch Spies war Sykes dort zum Testen und konnte sich einige positive Erkenntnisse aus Italien mitnehmen. "Ich hoffe, dass wir das Gelernte zurück dort wieder umsetzen können und ein gutes Renn-Setup hinbekommen", gab der Yamaha-Fahrer zu Protokoll. "Ich bin wirklich bereit auf das Podest zu kommen und den Champagner zu kosten. Ich fühle mich dazu wirklich in der Lage. Das ist der Plan."

Auch Sykes hatte in diesem Jahr mit vielen unbekannten Pisten zu kämpfen, kennt aber nun Imola schon. Daher rechnet er sich Großes aus. "Mir hat es richtig Spaß gemacht, dort zu fahren. Es gibt ein paar Bodenwellen, die mich an zuhause erinnern und es gibt zweifellos eine große Geschichte dort. Es ist schon komisch Häuser zu sehen, wenn man die schnelle Linkskurve herunter fährt", spielte er auf die vielen Rennstrecken Großbritanniens an, die nicht immer den aktuellsten Sicherheitsstandards entsprechen.