An der Seite von Max Biaggi im Aprilia-Werksteam wurde von Leon Camier 2011 erwartet, dass er "explodiert". Der Brite kannte in seiner zweiten vollen Superbike WM-Saison nicht nur die RSV4, sondern er wusste dank seines Stallgefährten auch, dass die Maschine für Siege gut ist.

Doch so weit schaffte es Camier nicht. Drei Mal stand er als Dritter auf dem Podest, ein Mal als Zweiter. Seine Saison glich einem Up and Down. Zum Beispiel in Donington. Dort fuhr er im ersten Lauf als Achter über die Ziellinie, im zweiten Lauf gab es Rang drei auf dem Treppchen. Oder Beispiel Aragon - die gleichen Platzierungen wie in Donington, nur die Läufe waren vertauscht.

Camier wartet weiter auf einen Sieg, Foto: WorldSBK
Camier wartet weiter auf einen Sieg, Foto: WorldSBK

Was neben den schwankenden Leistungen noch hinzu kam: fünf Mal holte der Brite keine Punkte. Camier hatte am Ende der Saison 208 Punkte auf dem Konto und damit 297 weniger als Weltmeister Carlos Checa und auch 95 Zähler weniger als Teamkollege Max Biaggi auf Gesamtrang drei.

Es war dennoch eine solide Saison des erst 25-Jährigen. Von Gesamtrang zwölf auf dem Vorjahr, verbesserte er sich auf Platz sieben. Statt drei Podesten gab es deren vier. Und Siebter in der hart umkämpfen Superbike-Weltmeisterschaft zu werden, ist ja auch kein schlechtes Ergebnis.

Trotzdem hatte man sich bei Aprilia mehr erhofft. Teamchef Gigi Dall'Igna hatte noch 2010 beteuert, dass er großes Potenzial in Camier sehe und ihm daher auch noch eine Chance gegeben. Doch die Wege des Werksteams von Aprilia und Camier werden sich trennen - trotzdem er den 312 Superbike WM-Läufe mit 116 Podesten und 43 Siegen schweren Markenkollegen Noriyuki Haga um 32 Punkte schlagen konnte.