James Toseland brach nun das Schweigen über sein Karriereende bei Yamaha im vergangenen Jahr. Der Brite war 2008 mit dem Tech 3 Team in der Königsklasse angekommen, aber nachdem er es in der Meisterschaft in zwei Jahren nicht unter die Top 10 schaffte und aus dem Schatten seines Teamkollegen Colin Edwards nicht heraustreten konnte, wurde er 2010 durch Ben Spies ersetzt.

Einige Monate später nach Rossis Sturz in Mugello war es sein Sterilgarda Yamaha WSBK Teamkollege Cal Crutchlow, dem ein MotoGP-Platz angeboten wurde. Toseland durfte Spies nicht wieder ersetzen. Der 30-Jährige gestand, dass es ab diesem Punkt für ihn keinen Weg zurück in die Königsklasse gab. "Es war ein Wendepunkt", sagte er gegenüber Crash.net. "Ich dachte es wäre vielleicht eine Möglichkeit (in die MotoGP zurückzukehren). Cal wurde Rossis Platz angeblich angeboten und er lehnte ab. Aber ich erhielt nicht mal ein Angebot", erklärte Toseland.

"Ich erkannte an dieser Stelle, dass ein mögliches Voranschreiten mit Yamaha wohl beschränkt sein würde. Ich hatte eine schlechte Saison 2009 und 2010 viel Verletzungspech, sodass ich auf dem Papier diese Chance wohl nicht unbedingt verdient hatte. Ich selbst wusste, warum die Ergebnisse waren wie sie waren, aber nicht jeder sieht das so. Ich hatte drei tolle Jahre mit Yamaha und hatte eine großartige Beziehung zu ihnen, aber aus dem ein oder anderen Grund hat es nicht richtig geklappt", erzählte er weiter. In der Tat war das vergangene Jahr für Toseland von Verletzungen geplagt. Denn schon beim Auftakt auf Phillip Island musste er die Qualifikation mit einer gebrochenen Hand beenden. Auch der Rest der Saison stand mit nur vier Podestplätzen und einem schwachen neunten Gesamtrang unter einem schlechten Stern. In den letzten vier Rennen fiel er sogar komplett aus.

"Natürlich war ich enttäuscht, aber ich war einfach nicht komplett fit", verteidigte sich der zweifache Superbike-Meister. Er meinte außerdem: "Nachdem ich meine Hand gebrochen hatte beschloss ich, sie nicht operieren zu lassen und mit Schmerzmitteln weiter zu kämpfen. Das war natürlich nicht die optimale Lösung und auf dieser Ebene musst du dafür bezahlen." Frustriert versuchte er sich in den letzten beiden Rennen an die Spitze zurückzuschieben. Doch das sollte nicht funktionieren: "Das war nicht die Art und Weise in der ich die Saison abschließen wollte, aber manchmal musst du die Dinge hinter dir lassen, ehrlich mit dir selbst sein und alles abwägen. Ich habe mich wieder aufgerafft und stehe jetzt vor einer neuen Herausforderung."