Nach 157,94 gewerteten Kilometern geht der erste volle Tag der Rallye Argentinien zu Ende. An der Spitze liegt mit einer Gesamtzeit von 1:57:14.1 Stunden Sebastien Ogier. Der Volkswagen-Pilot baute mit zwei Bestzeiten am Nachmittag seine Führung weiter aus. Im Kampf um die Podestplätze gab es einen erneuten Wechsel. Mikko Hirvonen musste Teamkollege Sebastien Loeb ziehen lassen. Der Rekordchampion eroberte mit zwei Top-3-Zeiten den zweiten Platz und folgt Landsmann Ogier mit 16.3 Sekunden Rückstand.

Sebastien Ogier liegt in Führung, Foto: Sutton
Sebastien Ogier liegt in Führung, Foto: Sutton

Trotz insgesamt drei Bestzeiten verlief der Tag für den WM-Führenden aber nicht ohne Schwierigkeiten. Nach WP5 kehrte Ogier mit leicht beschädigtem Auto zurück und erklärte: "Es war nichts - eine wirklich gute Prüfung für uns. Wir hatten einen Reifenschaden, aber wir berührten nichts."

Für Loeb verlief der Nachmittag deutlich besser als noch die ersten beiden Prüfungen. Der Franzose hatte vor der Rallye keine Testmöglichkeit mehr und übernahm daher das Setup von Mikko Hirvonen. Er fühlte sich im Auto nicht wohl, worauf die Ingenieure dem Weltmeister rieten, seinen Fahrstil aggressiver zu gestalten und damit mehr dem seines Teamkollegen anzugleichen. "Das bin ich nicht", sorgte sich Loeb, doch die Zeiten wurden am Nachmittag besser und er passierte seinen Teamkollegen. Sollte die Variante nicht gelingen, sei aber ein Wechsel auf das gewöhnliche Argentinien-Setup des Seriensiegers möglich.

Für Hirvonen auf Rang drei eine schwierige Situation. Der eigentlichen Nummer eins bei Citroen fehlen zwar nur 1.8 Sekunden zu Loeb, ein Angriff war dem Finnen bei regnerischen und nebligen Bedingungen allerdings nicht möglich. "Die Windschutzscheibe war komplett beschlagen, daher verlor ich viel Zeit", erklärte der Citroen-Pilot. Gleichzeitig gestand er ein, wie Loeb wahrscheinlich die falsche Reifenwahl für den Nachmittag getroffen zu haben.

Latvala mit defekter Handbremse

Die Reifen waren auf der letzten und mit 51.88 km längsten Prüfung der Rallye das geringste Problem des Viertplatzierten Jari-Matti Latvala. Kurz nach dem Beginn der WP gab seine Handbremse den Geist auf und der Finne fand deutliche Worte. "Ich bin wirklich, wirklich verärgert, so eine lange Prüfung ohne funktionierende Handbremse zu bestreiten", war Latvala sauer. "Sicherlich verstehe ich, dass so etwas passieren kann, aber im Moment bin ich nicht glücklich." Besonders in den zahreichen Haarnadel-Kurven vermisste der VW-Pilot die Handbremse. Durch diese technischen Probleme rückt das Podest in weitere Ferne - Hirvonen ist mittlerweile 22.6 Sekunden entfernt.

Nach dem Ausscheiden von Mads Östberg übernahm im Ford-Lager nun Evgeny Novikov das Zepter. Der Russe setzte sich auf der abschließenden Prüfung vor den dritten VW-Mann Andreas Mikkelsen auf den fünften Rang. "Es war bei der zweiten Durchfahrt sogar noch schlimmer als bei der ersten", verstand Mikkelsen die Welt nicht mehr. Er hatte sich wie viele andere für die weichen Reifen entschieden und alleine auf WP5 34.8 Sekunden auf die Spitze respektive 21 Sekunden auf Novikov eingebüßt.

Die Top-10 werden von den Ford-Piloten Thierry Neuville, Martin Prokop und Gabriel Pozzo, sowie Citroen-Mann Dani Sordo komplettiert.

Ergebnis nach Tag eins:

1. Sebastien Ogier, Volkswagen 1:57:14.1
2. Sebastien Loeb, Citroen +16.3
3. Mikko Hirvonen, Citroen +18.1
4. Jari-Matti Latvala, Volkswagen +40.7
5. Evgeny Novikov, Ford +1:37.7
6. Andreas Mikkelsen, Volkswagen +1:55.1
7. Thierry Neuville, Ford +2:12.5
8. Martin Prokop, Ford +6:41.4
9. Gabriel Pozzo, Ford +10:10.3
10. Dani Sordo, Citroen +10:32.6