Dass Rennfahrer aus Schweden nicht nur auf Eis, Stock und Stein schnell unterwegs sein können, wissen wir spätestens seit den DTM-Erfolgen von Mattias Ekström. Ältere Motorsport-Fans werden sich auch noch an die Auftritte von Stefan Johansson in der Formel 1 erinnern... Nun macht ein weiterer Nordländer auf sich aufmerksam: Jocke Mangs. Nach dem Gewinn der Mini Challenge 2007 wird der sympathische Schwede 2008 im Porsche Supercup für das deutsche Team "tolimit" an den Start gehen.

Der Einstieg von Mangs in den Motorsport könnte ungewöhnlicher nicht sein. Statt auf vier Rädern sammelte er seine ersten Erfahrungen mit hohen Geschwindigkeit auf einem Motocross-Bike in Dreck und Schlamm. Schon mir vier Jahren machte er seine Heimat auf zwei Rädern unsicher und erst 1997 - mit 16 Jahren - stieg er ins Go-Kart um.

Was dann folgte, war eine Karriere wie aus dem Lehrbuch. Nach nicht einmal zwei Jahren im Kart saß Mangs schon 1999 zum ersten Mal im Tourenwagen und war auf schwedischen Rennstrecken unterwegs. Egal ob mit einem Volvo, Alfa, Peugeot oder Porsche: Jocke Mangs konnte seinen Speed mit allen fahrbaren Untersätzen beweisen. "Ich fahre immer mit Köpfchen - ich baue keine Unfälle oder mache unsinnige Sachen. Ich will einfach nur zeigen, dass ich ein guter Fahrer und sehr schnell bin."

Selbst eine Zwangspause von zwei Jahren konnte den heute 27-Jährigen nicht aus der Bahn werfen. Kurze Zeit später schaffte er den Durchbruch in Deutschland: in der Mini Challenge 2006 fuhr Mangs regelmäßig um Siege, setzte sich gegen ehemalige DTM-Piloten durch und holte sich dann 2007 verdient den Meistertitel. "Ich bin lange Zeit in Schweden gefahren, die letzten zwei Jahre mit dem Mini auch erfolgreich in Deutschland. Daher sollten mich einige Fans aus Deutschland schon kennen", berichtet Mangs.

2008 steht der Einsatz mit Team Tolimit im Porsche Supercup an - im Rahmen der Formel 1. Für Mangs ist das nichts Neues: "Mit der Formel 1 bin ich schon oft gefahren. Mit dem Mini waren wir 2006 einige Male dabei und letztes Jahr sind wir auch zwei Rennen im Rahmen der Formel 1 gefahren." Von zusätzlicher Anspannung kann also nicht die Rede sein - und auch den Porsche hat Jocke Mangs schon ganz gut im Griff. "Der Unterschied zwischen Porsche und Mini ist zwar groß, aber ich habe schon einige Erfahrung mit schnellen Autos in Schweden sammeln können. Und die Rennen selbst sind ähnlich in den Cups. Alle haben dasselbe Material und es geht eng zu - das mag ich!"

Daumen hoch für 2008, Foto: Jocke Mangs
Daumen hoch für 2008, Foto: Jocke Mangs

Aber welche Ziele setzt sich ein Fahrer, der in den schnellsten Markenpokal der Welt wechselt? "Ich habe viel zu lernen und muss ehrlich sein und sagen, dass ich nicht weiß, welche Ziele ich mir 2008 wirklich setzen soll. Man muss die ersten beiden Rennen abwarten, damit ich sehen kann wo ich stehe." Während seine Kollegen schon ein, manche sogar zwei oder mehr Jahre im Porsche Supercup unterwegs sind, ist Jocke Mangs noch unerfahren. "Klar, ich bin schnell - aber ich brauche Erfahrung. Ich kenne nicht alle Strecken und bin noch nicht viel mit dem Supercup-Auto gefahren.

Eine ganz offizielle Testfahrt hat Mangs allerdings schon hinter sich. An den Porsche-Testtagen in Hockenheim konnte sich der Schwede zum ersten Mal direkt mit der Konkurrenz messen. "Obwohl wir Probleme mit dem Auto und dem Setup hatten, war ich nur sieben bis acht Zehntel langsamer als die Spitze", berichtet Mangs im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Nun müssen wir das Setup noch ein wenig verbessern und dann passt alles. Ich bin sehr auf die Arbeit mit Frank Rohwer, meinem Ingenieur gespannt. Von ihm kann ich noch sehr viel lernen."

Und welche Ziele setzt sich ein Schwede für die Zukunft im Motorsport? "Erstmal will ich ein weiteres Jahr im Supercup bleiben und 2009 Rennen gewinnen. Aber seitdem ich angefangen habe, verfolge ich ein großes Ziel: NASCAR. Irgendwann will ich mal nach Amerika und ein echtes Stockcar fahren."

Neben dem Porsche Supercup wird Jocke Mangs zudem den skandinavischen Carrera Cup unsicher machen, denn Rennpraxis kann nie schaden. Zeit für seine Hobbies bleibt aber auch noch. In seiner Freizeit treibt der Schwede gerne mal ein paar Bälle über den Golfplatz - aber auch für jeden anderen Spaß ist er zu haben... Etwa einem Dream-Date mit den Pussycat Dolls? "Ich habe sie mal im Fernsehen gesehen und fand die Show richtig klasse. Aber der Eintrag auf meiner Webseite ist schon lange her und war nur ein Spaß, mittlerweile habe ich kein Dream-Date mehr", so ein lachender Mangs - einen Mädchenschwarm mehr hat der internationale Motorsport mit Mangs auf jeden Fall hinzu gewonnen.