Der Mann der Stunde im Porsche Mobil 1 Supercup ist René Rast. Mit seinem von VELTINS Lechner Racing eingesetzten Porsche 911 GT3 Cup gewann der Titelverteidiger aus Frankfurt auf dem Nürburgring das 200. Rennen des schnellsten internationalen Markenpokals der Welt. Es war in dieser Saison bereits sein vierter Sieg in Serie. In einem spannenden Rennen bei typischem Eifelwetter verwies er den starken Polen Kuba Giermaziak (VERVA Racing Team) auf den zweiten Platz und baute damit seine Tabellenführung weiter aus.

Das Jubiläumsrennen des Porsche Mobil 1 Supercup, der seit 1993 weltweit im Rahmen der Formel 1 ausgetragen wird, begann mit besorgten Blicken in den wolkenverhangenen Himmel. Nachdem es kurz zuvor aufgehört hatte zu regnen, entschieden sich die meisten Fahrer bei der Reifenwahl für Slicks – doch Sebastiaan Bleekemolen (Team Bleekemolen) fuhr vom zwölften Startplatz mit Regenreifen los. Auf der teilweise noch nassen Strecke kämpfte sich der Niederländer in der ersten Runde auch prompt durch das halbe Starterfeld an die Spitze. Doch sein Höhenflug war schnell wieder vorbei: Auf der immer weiter abtrocknenden Piste hatte er mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.

Dieses Schicksal teilten der Brite Nick Tandy und der Franzose Kévin Estre. Der Titelkandidat von Konrad Motorsport und der Supercup-Neuling von Hermes Attempto Racing kamen sich gleich in der zweiten Kurve so vehement in die Quere, dass sie unerbittlich nach hinten durchgereicht wurden und am Ende ohne Meisterschaftspunkte die Heimreise antreten mussten. Bitter war das vor allem für Nick Tandy, der als amtierender Vizemeister in dieser Saison noch ohne Sieg ist und dessen Titelhoffnungen dadurch einen vielleicht schon entscheidenden Dämpfer erhielten.

An der Spitze lieferten sich René Rast und der erstmals von der Pole-Position gestartete Kuba Giermaziak bis ins Ziel einen harten Zweikampf um den Sieg. Der Pole, der seine bisher beste Supercup-Platzierung holte, verzichtete dabei aber auf die Brechstange. Von hinten drohte dem Führungsduo keine Gefahr – der Brite Sean Edwards, der mit dem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup vom Team Abu Dhabi schließlich Dritter wurde, lag schon zu weit zurück. Hinter dem Barcelona-Sieger kam der Österreicher Norbert Siedler (VELTINS Lechner Racing) als Vierter ins Ziel, hatte dabei aber große Mühe, die Angriffe von Stefan Rosina abzuwehren. Der Slowake vom VERVA Racing Team holte als Fünfter vor Jeroen Bleekemolen (Team Abu Dhabi by tolimit), dem zweifachen Supercup-Gewinner aus den Niederlanden, sein bisher bestes Saisonergebnis.

Mit persönlichen Bestleistungen im Porsche Mobil 1 Supercup glänzten beim Jubiläumsrennen in der Eifel auch William Langhorne und Mathias Lauda. Der für das Team SANITEC Aquiles MRS Racing fahrende Amerikaner wurde Zehnter, der Österreicher von Konrad Motorsport, Sohn der Rennlegende Niki Lauda, kam als Elfter ins Ziel.

Die Stimmen zum Rennen

René Rast (Sieger): Das war ein perfektes Rennen. Die Bedingungen waren super schwierig. Mal war es richtig nass, dann wieder trocken. Wenn du da vorausfährst, ist das sehr schwierig einzuschätzen. Du weißt nie, was dich im nächsten Moment erwartet. Für den Hintermann ist das viel einfacher, der kann einfach warten, was ich mache. Ich habe zum Schluss etwas Tempo rausgenommen und das Rennen sicher nach Hause gefahren. Für uns war das auch im Hinblick auf die Meisterschaft ein tolles Wochenende.

Kuba Giermaziak (Zweiter): Glückwunsch an René. Er ist unter schwierigsten Bedingungen ein starkes Rennen gefahren. Als die Strecke immer weiter abtrocknete, war ich schneller, und eigentlich hätte ich heute gewinnen müssen. Wir hatten jedenfalls den Speed. Doch René ist keiner, der dumme Fehler macht, wenn er unter Druck ist. Ich wollte auch nicht zu viel riskieren. Jetzt müssen wir halt weiter auf den ersten Sieg warten, aber ich bin sicher, dass der in dieser Saison noch kommt.

Sean Edwards (Dritter):
Ein gutes Rennen. Ich bin vom siebten Platz losgefahren und als Dritter angekommen – das ist nicht schlecht bei diesen schwierigen Bedingungen. Im Trockenen fehlte uns der Speed, um noch anzugreifen.