Auf dem legendären Grand-Prix-Kurs von Spa-Francorchamps kann sich der Tabellenführer aus Steyerberg am 29. August mit dem Porsche 911 GT3 Cup schon vor dem Saisonfinale in Monza den Titelgewinn sichern.

Die Spannung im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt steigt. Die Entscheidung fällt nur noch zwischen dem vierfachen Saisonsieger René Rast (Al Faisal Lechner Racing) und Nicholas Tandy. Der britische Supercup-Neuling vom Team Konrad Motorsport hat bisher zwei Siege auf seinem Konto. Der Slowake Stefan Rosina (Lechner Racing) hat als Tabellendritter nur noch eine theoretische Titelchance. Ganz aus dem Rennen ist Jeroen Bleekemolen (Niederlande), der auf dem vierten Platz liegende Titelverteidiger. Der zweifache Supercup-Gewinner ist am Spa-Wochenende wieder auf einem Porsche in der American Le Mans Series im Einsatz, wo er in dieser Saison schon drei Siege holte.

"Auf den ersten Blick ist meine Ausgangsposition ideal. Ich muss nicht alles riskieren, kann in Ruhe abwarten, was Nick macht", sagt René Rast, der Vizemeister des Vorjahres. Schon in Budapest, wo er zuletzt als Dritter ins Ziel kam, hat er sich gegen einen Angriff um jeden Preis und für sichere Punkte entschieden. Das ist auch für die letzten zwei Saisonrennen seine Devise: "Nicht zuviel riskieren und trotzdem in jedem Rennen punkten, so gewinnt man Meisterschaften."

Wie René Rast freut sich auch Nicholas Tandy auf Spa. Die traditionsreiche Rennstrecke mit so berühmten Kurven wie Eau Rouge und La Source kennt er noch aus seinen Formel-3-Jahren. "Das ist mein Lieblingskurs", sagt der frischgebackene Gewinner der BBS Rookiewertung, der in Budapest seinen zweiten Supercup-Sieg feierte. Seine Chancen kann er trotzdem nur schwer einschätzen: "Möglicherweise kann ich einen Podiumsplatz holen oder vielleicht sogar den Sieg, aber das können andere Fahrer auch. Die Meisterschaft ist wirklich hart. Mein Ziel ist eine maximale Punkteausbeute. Ob das dann reicht, um den Kampf um den Titel bis zum Finale in Monza offen zu halten, werden wir sehen."

Ein Fahrer, den man in Spa immer auf der Rechnung haben muss, ist Patrick Huisman (Konrad Motorsport). Der Supercup-Rekordsieger aus den Niederlanden hat in den Jahren 1997 bis 1999 das Kunststück geschafft, auf dieser anspruchsvollen Strecke dreimal hintereinander zu gewinnen. Seinen vierten Spa-Sieg holte er 2007. Sollte er auch diesmal ganz vorne landen, wäre das sein 25. Sieg im Porsche-Mobil1-Supercup. Gute Chancen rechnet sich auch Norbert Siedler aus. Der für Veltins MRS Racing fahrende Österreicher, der in dieser Saison in Barcelona gewonnen hat, kam im Vorjahr als Zweiter ins Ziel - vor seinem jetzigen Teamkollegen Jan Seyffarth (Querfurt-Leimbach).

Auch in Spa gibt Porsche einem hoffnungsvollen Nachwuchstalent die Chance, erste Supercup-Erfahrungen zu sammeln: Der Belgier Nico Verdonck ist auf seiner Hausstrecke mit dem VIP-911 GT3 Cup der Porsche AG am Start.