Besser könnte die Ausgangslage für Richard Westbrook nicht sein. Der frisch gekürte Supercup-Champion holte sich in Barcelona die Pole-Position für den achten Wertungslauf des Jahres. Uwe Alzen, der die Tabelle mit sieben Zählern vor dem Briten anführt, wurde hingegen nur Elfter. Im zweiten Teil der Qualifikation setzte Westbrook mit 1:13.817 Minuten die absolute Bestzeit. Das Zeittraining entwickelte sich zu einer wahren Nervenschlacht, denn die Strecke trocknete immer weiter ab und wurde von Minute zu Minute schneller.

Westbrook und sein Team Araxa Racing hatten die besten Nerven, auch wenn Westbrook seine Pole beinahe im Kies begraben hätte. Zu Beginn der Session wurde der Brite von einem Konkurrent umgedreht und musste durch das Kies fahren. "Das war zum Glück nass und ich konnte mich gut befreien", erklärte Westbrook. "Aber ich weiß nicht, warum er schon in den ersten zwei Minuten so gefahren ist. Die Strecke trocknete doch immer weiter ab."

Großer Dank galt dem Team. "Trotz der schwierigen Bedingungen haben sie genau das richtige Händchen für das Setup gehabt", so ein zufriedener Pole-Setter nach der Session. Jiri Janak und Nicolas Armindo, die sich auf den Plätzen zwei und drei klassierten, waren mehr als eine Zehntel langsamer. Mit 0,218 Sekunden Rückstand belegte Jan Seyffarth den vierten Rang und war damit bester Deutscher. "Auf der einen Seite bin ich damit zufrieden, aber wenn ich eine Zehntel schneller gewesen wäre, würde ich auf dem zweiten Platz stehen", sagte der Youngster.

Für das Rennen hat sich Seyffarth viel vorgenommen. "Morgen brauche ich einen guten Start, mal schauen, was dann herauskommt. Bisher wurde ich immer Vierter. Zum dritten Mal Vierter zu werden, wäre auch nicht schlecht. Aber auf das Podium zu kommen, wäre noch besser." Weit weg vom Podium sind die beiden Routiniers Uwe Alzen und Christian Menzel. Alzen schaffte es zwar in den zweiten Teil der Qualifikation, landete aber mit vier Zehntelsekunden Rückstand auf Rang elf. Christian Menzel blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Der Meister aus dem Jahr 2005 qualifizierte sich für Startplatz 19.

"Was für ein übles Wochenende! Im freien Training ein Aufhängungsschaden und jetzt Startplatz elf! Wir haben dem Auto kein anständiges Fahrverhalten beigebogen. Überall fehlte ein wenig der Grip", verteidigte sich Uwe Alzen. "Was das Rennen morgen angeht, so werden die Reifen ein große Rolle spielen, denn die Strecke bietet ihnen keine Erholungsphase."