Nach seiner vorzeitigen Entlassung bei BMW Sauber und einem Kurzauftritt bei den 24 Stunden von Le Mans kehrt Jacques Villeneuve auf die Rennsportbühne zurück. Für den Kanadier wird es nun ernst, denn am kommenden Samstag steht mit dem "Smith's Las Vegas 350" sein erstes Rennen in der NASCAR Truck Series auf dem Programm.

Jacques Villeneuve macht sich bereit, Foto: Rusty Jarrett/Getty Images for NASCAR
Jacques Villeneuve macht sich bereit, Foto: Rusty Jarrett/Getty Images for NASCAR

Viel Erfahrung bringt der Indy 500 Sieger nicht mit, mehr als zwei Testtage im Truck waren nicht möglich. "Ich bin dort noch nie gefahren", gesteht Villeneuve. "Ich bin zwar schon auf ein paar Ovalen gefahren, doch damals gab es in Las Vegas kein Rennen. Insgesamt habe ich fünf Testtage hinter mir, zwei Tage im Truck und drei Tage im COT (Car of Tomorrow). Der Truck war um einiges angenehmer zu fahren als das COT. Unser Ziel war es einfach, mich mit dem Truck vertraut zu machen und so viele Kilometer wie möglich abzuspulen. Testfahrten können auch sehr langwierig sein. Ich bin direkt aufgeregt endlich wieder Rennen zufahren. Durch meine Oval-Erfahrung weiß ich, um was es geht und kenne die Risken, denn ich hatte auch schon einige Unfälle."

Wie auch in der Formel1 hat der Kanadier in der NASCAR Serie eine schwere Aufgabe vor sich. Sein Team, Bill Davis Racing, fährt im Nextel Cup nicht vorne mit. "In der Truck Serie sind sie richtig stark", fuhr Villeneuve fort. "Sie schlagen sich sehr gut und führen die Meisterschaft an. Dies ist also der beste Platz, um anzufangen und um sich an die Geschwindigkeiten und das Fahren im Pulk zu gewöhnen. Im Nextel Cup werden sie besser und besser, von Rennen zu Rennen. Es geht aufwärts und das ist um einiges besser als zu einem Team zu gehen, welches sich auf einem Abwärtstrend befindet."

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Diese Woche bekam der Kanadier sein Stock Car zugeteilt, es handelt sich dabei um Chassis Nummer 42 (Toyota Tundra), welches von Ryan Mathews bereits bei vier Veranstaltungen eingesetzt wurde. Ein 13 Köpfiges Rennteam hat sich bereits um den ehemaligen Formel 1 Weltmeister formiert.

An der finanziellen Seite seines nächstjährigen Nextel Cup Debüt wird noch gearbeitet. "Es würde Sinn machen einige Firmen aus Kanada und Quebec an Bord zu holen", gibt sich der Kanadier ein wenig verschlossen. "Wir arbeiten sehr hart daran."

Nicht nur der finanzielle Anfang; sondern auch der sportliche Anfang verspricht seine Probleme. Mitleid wird er dafür keines ernten, denn in der Formel 1 verhielt sich Villeneuve nicht anders. "Egal in welcher Rennserie du fährst, niemand mag den Neuen. Wir machten ihnen das Leben immer schwer. Das liegt irgendwie in der Natur..."