Hallo Leute,

es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich in meiner Kolumne über das Pech in unserem Team in der ersten Saisonhälfte geschrieben. "Ich hoffe, dass unsere Pechsträhne bald vorbei geht", waren damals meine Worte. Es scheint, als wären meine Hoffnungen erhört worden. Denn nachdem ich in Zandvoort das erste Mal aufs Podium fahren konnte, lief auch das erste Wochenende auf dem Nürburgring wieder super für uns. Das Pech scheint im Moment wie weggeblasen.

Wir waren in Zandvoort zwar konkurrenzfähiger als jetzt auf dem Nürburgring, wo uns ein bisschen der Speed gefehlt hat, dennoch haben wir als Team hier sogar ein besseres Ergebnis einfahren können. Auch mein Teamkollege Olivier Pla ist als Achter durchgekommen und ich bin Vierter geworden. Allerdings bekomme ich die Punktzahl für den dritten Platz, weil Jeroen Bleekemolen auf P3 nur als Gaststarter mitgefahren ist. Was will man mehr?

Wenn man mal vom ersten Freien Training absieht, waren wir das gesamte Wochenende über gut dabei. Das erste Training konnten wir von Anfang vergessen, weil wir momentan kein Budget für neue Reifen haben. Eigentlich braucht man dann gar nicht erst zu fahren, weil man an der Abstimmung nicht wirklich arbeiten kann. Aber natürlich will man trotzdem raus. Mit den alten Reifen bin ich wie erwartet nur 20. geworden.

Für das zweite freie Training haben wir uns dann dazu durchgerungen, neue Reifen zu nehmen, damit wir zumindest ein paar Daten haben. Da haben wir sofort gemerkt, dass wir auch hier ganz gut sind. Ich konnte direkt die sechstschnellste Zeit fahren. Außerdem können wir diesen Reifensatz auch für das nächste freie Training in Barcelona noch einmal benutzen. Für mich hat sich das also gelohnt.

Für René läuft es momentan richtig gut., Foto: Porsche
Für René läuft es momentan richtig gut., Foto: Porsche

Auch das Qualifying lief mit dem siebten Platz ziemlich gut. Der Abstand nach ganz vorne war zwar ziemlich groß, aber mein Rückstand auf Platz drei war dafür umso kleiner. Wenn meine schnellste Runde perfekt gewesen wäre, hätte es auch für P3 oder P4 gereicht. Immerhin konnte ich so als Siebter von der sauberen Seite ins Rennen gehen.

So konnte ich am Start meine Position behaupten und kurze Zeit später überholte ich dann Arnold und Armindo die aneinander gerieten. Gerade in den ersten Runden lag mein Auto sehr gut. Für einige Runden konnte ich sogar an Westbrook und Alzen dranbleiben. Je länger das Rennen jedoch dauerte, desto größer wurde der Abstand zu den beiden. Auch hinter mir war eine Riesenlücke, so konnte ich im Mittelteil meine Reifen schonen und den vierten Platz sicher nach Hause fahren, auch wenn gegen Ende Pierre Kaffer noch zu mir aufschloss.

Viel Zeit, mich über das gute Ergebnis zu freuen, hatte ich aber nicht. Denn schon am Sonntag musste ich nach Bonn zu einem zweitägigen Lehrgang mit der Speed Academy. In Bonn stand ein Benimmkurs auf dem Stundenplan. Es wurden uns die Tischsitten beigebracht und außerdem hat noch jeder von uns eine Analyse über seinen eigenen Charakter bekommen und ich muss sagen, dass ist schon Wahnsinn wie genau diese Analyse auf mich zutrifft. Aber natürlich darf bei dem ganzen Event nicht der Spaß fehlen und so habe ich wirklich zwei schöne lehrreiche und lustige Tage hinter mich gebracht.

Nach den vier Wochen Sommerpause ist die ganze Hektik wieder voll losgegangen. Und ehrlich gesagt bin ich froh darüber, auch wenn mir die Ferien ganz gut getan haben. Ich hatte über einen langen Zeitraum immer nur Action, da war ich abends immer ganz schön geschlaucht. Jetzt bin ich aber wieder erholt und freue mich auf den Saisonendspurt.

Allerdings könnte es sein, dass mir jetzt etwas weniger Action blüht, als ich eigentlich will. Denn meine Starts im Supercup stehen auf der Kippe. Es sieht momentan nicht danach aus, als könnten wir noch das nötige Sponsorengeld auftreiben. Monza haben wir schon gestrichen und auch für Spa sieht es momentan nicht gut aus. Also, falls ihr jemanden kennt, der einen jungen Rennfahrer sponsern möchte, lasst es mich wissen!