Mit Platz zehn im Sonntagsrennen betrieb Jeffrey Schadensbegrenzung und sammelte sechs wichtige Punkte für die Meisterschaft. In der Gesamtwertung belegt er den dritten Platz mit nur zwei Zählern Rückstand zu Rang zwei.

Jeffrey, bis zum zweiten Rennen in Oschersleben hattest du Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft. Wie bewertest du die aktuelle Situation?
Sicherlich ist es schade für mich, dass der Titel jetzt vorzeitig an Philipp Eng gegangen ist. Ich war nach dem ersten Rennen in Oschersleben der letzte aller Fahrer, der ihm den Meisterschaftsgewinn noch hätte abluchsen können. Nach meinem Pech im ersten Rennen und dem vorzeitigen Ausfall war die Sache aber gegessen. Er kam sehr gut durch die Saison, während wir leider öfter mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Ich denke, das hat am Ende den Unterschied ausgemacht. Jetzt gilt meine volle Konzentration dem Kampf um die Vize-Meisterschaft. Ich war die gesamte Saison über unter den besten Drei - also möchte ich am Ende auch möglichst weit vorne landen. Der Vize-Titel ist das Ziel.

Beim ersten Rennen lagst du auf Punktekurs, bist dann aber ausgefallen. Was war los?
Nachdem mir im Qualifying meine beiden schnellsten Runden wegen Überschreitung der Track Limits gestrichen worden waren, musste ich die Rennen von den Plätzen 14 und 12 beginnen. Also keine gute Ausgangslage. Im ersten Rennen hatte ich einen super Start, überholte einige Autos und fuhr zur vierten Runde schon auf Platz sieben. Wegen einer Strafe für meinen Vordermann hatte ich Platz sechs fest im Blick. Doch plötzlich platzte in der sechsten Runde die Lenkleitung meines Autos. Dabei trat Flüssigkeit aus und ich konnte nicht mehr lenken. Damit war Feierabend für mich. Mein Team hat anschließend bis spät abends die Lenkung ausgebaut und alles repariert. Danke an die Jungs von Lechner Racing für die klasse Arbeit!

Auch im zweiten Rennen warst du nicht frei von Problemen, hast aber trotzdem Punkte erkämpft...
Ja, das war am Ende Schadensbegrenzung. Ich ging von Platz zwölf ins Rennen und behauptete zunächst meine Position. Obwohl es abseits der Ideallinie noch nass war, konnte ich zwei andere Autos überholen. Ich musste etwas riskieren und startete einen weiteren Überholversuch. Der ging leider schief und warf mich einige Positionen zurück. Von P13 arbeitete ich mich wieder auf Platz 10 vor. Wenige Runden vor Schluss dann das Unglück: Ein umherfliegender Stein traf meinen Kühler und riss ein Loch hinein. Es trat Kühlflüssigkeit aus, die auf meine linken Reifen spritzte. Das war rutschiger als Öl und es war extrem schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. In jeder Rechtskurve musste ich kämpfen und habe mich mit Ach und Krach als Zehnter ins Ziel gerettet. Das Auto war zum Schluss fast unfahrbar und ich war pro Runde zwei Sekunden langsamer als zuvor.

Nun stehen noch zwei Saisonläufe am Nürburgring und in Hockenheim aus. Welche Ziele hast du dir für die Rennen gesteckt?
Ich freue mich schon heute auf die kommenden Rennen im Porsche Carrera Cup. Der Nürburgring und Hockenheim sind meine Lieblingsstrecken. Da möchte ich auf jeden Fall wieder auf das Podium fahren. Wir haben dieses Jahr mehrfach bewiesen, dass wir den nötigen Speed haben. Es muss aber alles zusammenpassen, sonst bist du ganz schnell weg vom Fenster. Ich hoffe, dass der Pechteufel uns jetzt endlich in Ruhe lässt, damit hatten wir in den vergangenen Rennen ausreichend zu kämpfen. Sowohl am Nürburgring als auch auf dem Hockenheimring bin ich schon mehrfach auf das Podest gefahren. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir wieder ganz vorn an der Spitze mitfahren können.