Mit einem fulminanten Auftritt beim Budweiser Shootout in Daytona sorgte Dale Earnhardt jr. für einen Paukenschlag beim inoffiziellen Saisonauftakt in Daytona. Dabei gab es auch schon den ersten Vorgeschmack auf das Duell zwischen Hendrick Motorsports und Joe Gibbs Racing.

Eine neue NASCAR-Ära hat begonnen., Foto: Chris Graythen/Getty Images
Eine neue NASCAR-Ära hat begonnen., Foto: Chris Graythen/Getty Images

Das erste der beiden Segmente ging über 20 Runden. Nachdem Kurt Busch seinen Wagen bereits nach der Trainingssession wechseln musste, war er gezwungen, das Rennen vom letzten Platz zu starten. Die erste Runde führte daher auch der Toyota von Michael Waltrip an. Kurz darauf übernahm David Gilliland die Top-Position. Jeff Gordon und Jimmie Johnson mussten den Führungsdraft bereits unmittelbar nach dem Start ziehen lassen. Die Autos der beiden Teamkollegen wurden nach einem Unfall im Training erst kurzfristig von North Carolina an die Strecke nach Daytona, Florida gebracht. Vorne sorgte derweil der neue Teamkollege für begeisterte Gesichter bei einem Großteil der Fans. Dale Earnhardt jr. übernahm im National Guard Chevy erstmals die Führung, die er bis zum Ende in Runde 20 nicht mehr abgeben sollte.

Kurz davor, in Runde 15, gab es jedoch noch eine Gelbphase, als Bill Elliott nach einem Reifenschaden sein Auto abstellen musste. Ungünstigerweise stand das Auto in Turn 1 jedoch direkt an der Außenmauer, sodass die Streckenposten ihre Mühe hatten, das Auto aus der Steilkurve herunterzubekommen. Das erste Segment war somit vorbei. Earnhardt jr. gewann unverändert vor Dave Blaney und Reed Sorenson.

Nach dem ersten Teil des Budweiser Shootout gab es für die Teams in einer zehnminütigen Unterbrechung die Möglichkeit, Veränderungen am Auto vorzunehmen, bevor es mit dem Hauptsegment über 50 Runden weiter ging.

Earnhardt jr und Stewart kämpfen um den Sieg., Foto: Jonathan Ferrey / Getty Images
Earnhardt jr und Stewart kämpfen um den Sieg., Foto: Jonathan Ferrey / Getty Images

In diesem musste Dale Earnhardt jr. als allererstes den Angriff von Carl Edwards überstehen. Der Ford-Fahrer konnte zwar eine Runde führen, wurde aber bereits wenige Kurven später wieder von Earnhardt kassiert. Die erste Caution löste nach drei Runden Jamie McMurray aus. Ausgangs Turn 4 übersah er Denny Hamlin in der oberen Linie und fuhr in ihn hinein. Die Folge war ein größerer Schaden am Roush-Ford. Hamlin trug leichte Beschädigungen davon. Die Gelblichtphase nutzten u.a. Jeff Gordon und Jimmie Johnson zum Pit Stop.

Nach dem Neustart übernahm Dave Blaney für wenige Runden die Führung. Bis Dale Earnhardt jr. erneut die Führungsposition für sich beanspruchte. Mittlerweile befand sich auch Jeff Gordon mitten im Kampf um die Führung. Er half erst Earnhardt Angriffe von Stewart abzuwehren, bevor er dann selbst die Initiative ergriff und für eine Runde die Führung übernahm. Für kurze Zeit sah man auch erstmals die vier Hendrick-Fahrer direkt hintereinander auf einer Linie draften. Ein Bild, das wir auf den Superspeedways in dieser Saison sicherlich vermehrt sehen können. Zu Rennhalbzeit war es dann wieder Earnhardt, der den Ton angab.

Während vorne ein Kampf "Chevy vs. Toyota" entbrannte, löste sich im hinteren Feld der Reifen von David Gilliland auf. Kurz zuvor geriet dieser mit Kurt Busch aneinander. Vermutlich entstand dort der Reifenschaden. In der darauffolgenden Caution kamen alle Fahrer zum nötigen Boxenstopp hinein. Dave Blaneys Crew arbeitete dabei am schnellsten, wechselte nur zwei Reifen und schickte ihren Fahrer als Erstes aus der Box. Durch den erledigten Pit Stop konnte man sich nun komplett auf das Finish konzentrieren.

Auch Junior weiß, wie man feiert., Foto: Chris Graythen / Getty Images
Auch Junior weiß, wie man feiert., Foto: Chris Graythen / Getty Images

Dale Earnhardt jr. übernahm kurz nach dem Neustart erneut die Führung, bis zehn Runden vor Schluss Tony Stewart zuschlug. Earnhardt fiel auf zwei zurück und musste nun auf die Unterstützung seiner Teamkollegen hoffen. Sieben Runden vor dem Rennende dann aber erneut eine Caution. Kurt Busch verhinderte auf sensationell Art und Weise, dass sich sein Auto nach einem Reifenschaden in die Mauer verabschiedete. Er fing sein Auto in Kurve 3 und 4 kunstvoll ab, drehte sich ausgangs Kurve 4 dann letztendlich doch. Im Hintergrund verlangsamte Ryan Newman für J. J. Yeley das Tempo etwas zu stark. Yeley fuhr Buschs Teamkollegen ins Heck und zwang ihn in einen Dreher. Die letzte Gelblichtphase nutzte ein Großteil der Fahrer im hinteren Feld zum Reifenwechsel.

Drei Runden vor Schluss ging es mit einem Double File-Restart weiter. Earnhardt außen, Stewart innen. Beide erwischten einen guten Start. Keiner konnte sich wirklich behaupten. Jeff Gordon klebte im Heck von Tony Stewart, Jimmie Johnson in dem von Earnhardt. Gordon musste sich entscheiden, zwischen seinem neuen Teamkollegen und Tony Stewart. Doch bevor Gordon überhaupt in die Linie von Earnhardt und Johnson wechseln konnte, stürmte Denny Hamlin an ihm vorbei. Stewarts Teamkollege sorgte indirekt dafür, dass Stewart für kurze Zeit den Schwung verlor. Earnhardt konnte nun außen vorbeiziehen und sich an die Spitze setzen. In der letzten Runde kam Jimmie Johnson noch einmal bedrohlich nahe. Doch Earnhardt konnte alle Angriffe abwehren und wurde in seinem ersten Rennen mit Hendrick Motorsports direkt Erster. Zweiter wurde Tony Stewart, vor Jimmie Johnson, Jeff Gordon und Reed Sorenson. Nebenbei sorgte "Junior" mit 47 Führungsrunden noch für einen Rekord beim Budweiser Shootout. Eine neue Ära hat begonnen.