Das 24 Stundenrennen am Nürburgring ist jedes Jahr etwas ganz Besonderes, speziell für mich, weil es mein Heimrennen ist. Entsprechend dankbar bin ich Ferrari, dass sie mich dafür freigegeben haben, und Audi sowie Abt Sportsline, dass ich für sie in einem der neuen Audi R8 antreten durfte.

Für mich war es ein schönes Wiedersehen mit alten Bekannten, schließlich kannte ich nicht nur Fahrer wie Christian Abt aus meiner Zeit bei Audi, sondern auch viele der Teammitglieder. Es hat einen Riesenspaß gemacht, an diesem Wochenende wieder Teil dieser Familie zu sein.

Mit Platz 2 können wir sehr zufrieden sein. Klar, die einen sehen es als den ersten Verlierer an und irgendwie möchte natürlich jeder am liebsten gewinnen, aber für mich ist auch ein zweiter Platz bei einem so harten Langstreckenrennen grandios. Da es für mich der zweite 2. Platz in Folge war, würde ich im nächsten Jahr allerdings schon ganz gerne das oberste Podesttreppchen angreifen.

Die Leistungsdichte im Starterfeld war in diesem Jahr erneut enorm, wozu sicher auch das neue Reglement beigetragen hat. Für uns war es eine große Herausforderung, ein neues Auto wie den Audi R8 in so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen und dann das Rennen erfolgreich zu beenden.

Pierre Kaffer und Kollegen fuhren auf Rang 2., Foto: Audi
Pierre Kaffer und Kollegen fuhren auf Rang 2., Foto: Audi

Im Vorfeld haben wir unsere Taktik darauf ausgelegt, unseren eigenen Speed zu gehen. Denn ein 24 Stundenrennen ist lang und gerade die Nordschleife geht extrem auf das Material. In der Nacht haben wir dann doch noch einmal Gas gegeben und Lucas Luhr und ich sind Doppelstints gefahren, um Zeit aufzuholen. Es bestätigte sich eben doch, dass die großen Langstreckenrennen wie Le Mans und Daytona immer mehr zu Sprintrennen werden, so war es dieses Jahr auch auf der Nordschleife. Wir sind in diesem Jahr 100 km mehr gefahren als je zuvor.

Der Sieg ging verdient an Olaf Manthey, dessen Team bereits das vierte Mal in Serie gewann. Respekt. Sie waren über 24 Stunden eine Idee besser und sind die Messlatte, die es im nächsten Jahr zu knacken gilt.

Die Atmosphäre am Ring war traditionell super. Als Fahrer ist es grandios, wenn man fährt und der Geruch von Grillwürstchen in der Luft liegt und in der Nacht die Blitzlichter der Fotoapparate und die Lagerfeuer der Riesenpartys zu sehen sind. Es ist einfach gigantisch, ein einmaliges Erlebnis.

Jetzt freue ich mich auf den nächsten Langstreckenklassiker in Le Mans, wo wir mit Ferrari den Klassensieg holen möchten. Die Vorbereitung war jedenfalls top. Ich bin fit wie ein Turnschuh und komme mit einem 2. Platz vom Nürburgring im Rücken nach Le Mans. Bis dahin werde ich noch etwas trainieren und ein bisschen ausspannen, um den Kopf für das Jahreshighlight frei zu bekommen.