Puh, in den letzten Wochen hatte ich richtig viel um die Ohren. Ich habe meinen Abschluss in der Berufsschule mit einer netten Party gefeiert, musste viel arbeiten und natürlich bin ich auch Kart gefahren.

Laura muss mit der Hand Gas geben, Foto: Jere Kokko
Laura muss mit der Hand Gas geben, Foto: Jere Kokko

Im Mai hat die finnische Kartmeisterschaft mit dem Rennen in Lahti begonnen. Denkt nur an die ganzen Formel 1-Fahrer aus Finnland, sie haben dort alle ihre ersten Schritte im Motorsport gemacht. Heikki Kovalainen und Kimi Räikkönen sind erfolgreich in der Serie gefahren. Nicht zu vergessen Mika Häkkinen, der zweimalige Weltmeister. Er hat die Meisterschaft sogar mehrere Male gewinnen können.

Vor dem Rennen, konnten wir auf der Strecke testen. Einfach nur fahren und das richtige Setup finden. Alles in allem bin ich pro Tag ungefähr 60 Runden gefahren, das war schon ein gutes Training für die richtige Herausforderung eine Woche später.

Leider ist dann einige schiefgelaufen. In der Qualifikation hatte ich technische Problemen. Es ist nicht das letzte Mal, dass ich über Defekte und ähnliches sprechen werde, denn im letzten Monat hatte ich wieder einmal sehr viel Pech. Wir sind mit einem völlig falschen Reifendruck gefahren und die Balance des Karts war wirklich nicht gut. Im Warm-Up lief es dagegen viel besser und Schwupps - war ich unter den besten Zehn.

In den Rennen bin ich mit einem anderen Motor gefahren, der jedoch zu wenig Leistung hatte. Jedesmal, wenn ich auf eine längere Gerade kam, war ich zu langsam und ein leichtes Opfer für die Konkurrenten. Einer nach dem anderen konnte mich überholen. Mein Rennen endete mit einem Unfall. Ein Fahrer war zu übermütig und fuhr mir ins Kart. An der Front war alles zerstört und das Gaspedal war gebrochen, ich konnte nur noch versuchen mit der Hand am Vergaser Gas zu geben. Leider war mein Kart zu stark beschädigt und die Rennleitung hat mich aus dem Rennen gewunken. Ich war sehr enttäuscht, denn ich hätte immer noch einige Punkte mit nach Hause nehmen können.

Nur drei Wochen später fand das zweite Rennen der finnischen Meisterschaft in Joensuu statt. Ich hatte schon wieder - oder immer noch - technische Schwierigkeiten. Im Qualifying belegte ich unter mehr als 30 Startern den 15. Platz. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend für meine Ansprüche. Nach einem Fahrfehler im ersten Finale, über den ich mich immer noch sehr ärgere, musste ich das zweite Finale von Startplatz 30 in Angriff nehmen. Es hat geschüttet, alle sind auf Regenreifen gestartet. Für mich war das kein Problem und ich kam bis auf die elfte Position nach vorne. Ich war glücklich nach dem schlechten Start in die Saison doch noch ein paar Punkte geholt zu haben, darauf lässt sich aufbauen.

Laura spielt im Grünen, Foto: Jere Kokko
Laura spielt im Grünen, Foto: Jere Kokko

Zwischen den beiden Rennen bin ich nach Belgien gereist, um an einem Rennen der nationalen Meisterschaft teilzunehmen. Der Ausflug nach Genk war ein richtiges Desaster. Ich habe mich im Kart einfach nicht wohlgefühlt und bin irgendwo im Nirgendwo geendet. Die Leute in Genk sind aber auch richtig hart gefahren, es wurde eine Menge angeschoben. Im ersten Final ist mir jemand so hart auf die Stoßstange gefahren, dass diese gegen den Reifen gedrückt wurde. Auf meiner Kupplung lastete daher ein enormer Druck, sie brach und ich musste aufgeben. Viel schlimmer war jedoch, dass es im gesamten Fahrerlager keine neue Kupplung gab. Wir mussten eine alte einbauen. Die schien auch zu funktionieren und wir wollten es im zweiten Finale versuchen. Nach zwei Aufwärmrunden ist das Ding dann endgültig gebrochen, ich konnte mein Kart nur noch parken. Außer Spesen nichts gewesen…

Für den Rest der Saison werde ich mich auf die Europameisterschaft konzentrieren. Daran will ich unbedingt teilnehmen, davor muss ich mich aber erst einmal qualifizieren. Und wenn ich mich dort gut schlage, kann ich sogar zum World Cup fahren, dass ist die inoffizielle Weltmeisterschaft im Kartsport. Da ein Platz unter den besten Zehn - Mensch wäre das klasse!