Nach der Niederlage gegen Peugeot im Jahr 2009 holte sich Audi bei der 78. Ausgabe des Langstreckenklassikers von Le Mans den Sieg zurück - und das gleich mit einem Dreifachtriumph. Vor 238.850 begeisterten Zuschauern steuerte Audi-Pilot Timo Bernhard nach 24 Stunden und 397 Runden auf dem 13,5 Kilometer langen Kurs an der Sarthe den Audi R15 TDI plus mit der Startnummer 9 als Erster über die Ziellinie.

Mit ihm jubelten DTM-Pilot Mike Rockenfeller und Eric Dumas über den Sieg. Die Sieger setzten mit ihren 397 absolvierten Rennrunden einen neuen Distanzrekord für die 24 Stunden von Le Mans. Bisher lag der Rekord bei 5.335,313 Kilometern aus dem Jahr 1971.

Das Audi-Siegerfoto komplettierten zwei weitere R15 auf den Plätzen 2 und 3. Mit einer Runde Rückstand belegten Benoit Treluyer, Marcel Fässler und André Lotterer den zweiten Rang. Dindo Capello, Allan McNish und Tom Kristensen fuhren mit drei Runden Rückstand als Dritte ins Ziel.

Titelverteidiger Peugeot galt nach dem überlegenen Speed in den Qualifying-Sessions als Favorit auf den zweiten Gesamtsieg in Folge. Doch von den drei Werksautos kam kein einziges ins Ziel. Der Peugeot 908 HDi FAP des Oreca Matmut Teams rettete sich auf Platz 4 über die Ziellinie. Am Steuer saßen die drei Franzosen Loic Duval, Nicolas Lapierre und Olivier Panis.

Nur zwei Stunden vor Ende des Klassikers fiel der letzte ärgste Rivale von Audi aus Reihen des Peugeot Werksteams aus. Die Aufholjagd von Wurz/Gene/Fässler endete mit viel Rauch aus dem Heck und einer langsamen Fahrt zurück an die Box. Nur ein Gegner konnte danach noch Druck ausüben, der Oreca Peugeot mit der Startnummer #4. Doch auch dieser musste aufgrund eines technischen Defekts aufgeben. Wie schon bei den Werksautos mit den Startnummern #1 und #2 kam das Ende spektakulär mit Rauch und Flammen bei der Anfahrt zur Indianapolis-Kurve. Die Franzosen mussten sich 70 Minuten vor der Schwarzweiß-Karrierten Flagge geschlagen geben.

Den Sieg in der LMP2 Klasse sicherte sich der überlegene HPD ARX 01 des Strakka Racing Teams. Danny Watts fuhr das Auto nach 24 Stunden sogar auf dem fünften Gesamtrang vor dem LMP1 Lola Aston Martin mit der James Bond Startnummer 007 über die Linie. Für Aston Martin sicherte Stefan Mücke den sechsten Gesamtrang.

In der GT1 Kategorie fuhren nur drei Fahrzeuge über die volle Distanz. Den Sieg schnappte sich Gabriele Gardel im Saleen S7R des Larbre Competition Teams vor der Corvette #72 von Luc Alphand Adventures und dem Aston Martin DBR9 des Young Driver AMR Teams. Noch vor dem Sieger der GT1-Klasse kamen die besten beiden GT2-Autos ins Ziel. Den Sieg holte sich das Team Felbernayr Proton mit dem Auto mit der Startnummer 77 vor dem Ferrari F430 GT des Hankook Team Farnbacher. In den beiden GT-Klassen ereigneten sich in den letzten beiden Rennstunden keinerlei Platzverschiebungen.