Das Qualifying mag in der MotoGP zwar nicht die wichtigste Disziplin sein, da in einem Rennen meist noch viel passieren kann. Beim ersten Qualifying der Saison 2012 in Katar kämpften die Piloten aber so, als würde es bereits um WM-Punkte gehen. Statt Punkten galt es immerhin, die erste Pole Position der 1000cc-Ära zu vergeben und das schien viele besonders anzuspornen. Die Hauptprotagonisten waren am Ende aber wie erwartet Jorge Lorenzo und Casey Stoner, wobei der Spanier diesmal die Oberhand behielt und dem bis dahin starken Stoner einen kleinen Dämpfer versetzte.

Crutchlow Dritter

Die 1:55.190 des Spaniers war für keinen Piloten zu erreichen, auch nicht für Stoner, der am Ende sogar versuchte, drei schnelle Runden aus seinem weichen Reifen raus zu quetschen. Der Australier musste aber einsehen, dass die weichen Gummis bei Vollgas nicht so lange halten. Ihm fehlten schließlich 0,221 Sekunden auf die Bestzeit und er musste sich mit Platz zwei zufrieden geben. Wieder einmal überzeugend unterwegs war Cal Crutchlow. Der Brite mischte sich immer wieder in den Zweikampf um die Spitze ein, verbrauchte so aber seine weichen Reifen zu schnell und musste die letzten Minuten zusehen. Mit 0,388 Sekunden Rückstand auf Lorenzo war er aber achtbarer Dritter.

Geholfen hatte Crutchlow, dass Ben Spies bei seinem letzten Angriff auf eine gute Zeit zu Sturz kam und sich nicht mehr steigern konnte. Dadurch blieb der Texaner auf Rang vier hängen und wird am Sonntag in Reihe zwei stehen. Dort wird er Gesellschaft vom stark verbesserten Nicky Hayden haben, der nach einigen Änderungen an seiner Ducati zufriedener wirkte. Andrea Dovizioso sorgte dafür, dass die vier Yamahas im MotoGP-Feld alle unter den ersten Sechs zu finden waren. Etwas mehr Probleme als erwartet hatte Dani Pedrosa. Der Spanier fuhr lange am Ende der Top-10, am Ende konnte er sich noch auf Platz sieben verbessern. Zufrieden dürfte er damit aber nicht gewesen sein.

Bradl auf neun

Stefan Bradl landete hinter Hector Barbera auf Rang neun. In seinem ersten Qualifying in der MotoGP war das eine respektable Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass ihm auf Rang vier nur rund sechs Zehntelsekunden fehlten. Karel Abraham stürzte zwar am Ende der Session, konnte es aber als Letzter noch in die Top-10 schaffen. Klar daran vorbeigefahren war Valentino Rossi. Er wurde hinter Alvaro Bautista lediglich Zwölfter und schien keinen Weg zu finden, mehr Speed aus seiner Ducati zu holen. Am Ende der Session wirkte er ein wenig ratlos.

Der Kampf um die CRT-Spitze ging im ersten Qualifying des Jahres an Colin Edwards. Der Texaner auf der Suter hatte Randy de Puniet um rund fünf Zehntel abgehängt, der Franzose war allerdings 20 Minuten vor Session-Ende zu Sturz gekommen. Aleix Espargaro, Yonny Hernandez, Michele Pirro, Mattia Pasini, Danilo Petrucci, Ivan Silva und James Ellison belegten die hintersten Plätze. Pasini, Silva, Petrucci und Ellison waren ebenfalls zu Sturz gekommen. Pasinis Maschine fing sogar Feuer, es kam aber niemand zu schaden.