Kawasaki-Werkspilot Chris Vermeulen ist erfolgreich operiert worden. Der Australier hatte sich schon beim Saisonauftakt auf Phillip Island am Knie verletzt und hatte bis zuletzt an daran laboriert. Nach Brünn zog der ehemalige Supersport-Weltmeister die Reißleine und entschied sich dazu, den Rest der Saison 2010 auszusetzen und 2011 wieder voll anzugreifen.

Der Sturz, der das Jahr des Chris Vermeulen beendete., Foto: Börner
Der Sturz, der das Jahr des Chris Vermeulen beendete., Foto: Börner

Letzte Woche unterzog sich Vermeulen in Barcelona mehreren Untersuchungen und gestern fiel die Entscheidung, dass er operiert werden würde. Und auch wenn der Kawasaki-Fahrer vermutlich schon eine Woche nach dem Eingriff das Krankenhaus verlassen wird können, veranschlagen die Ärzte für die vollständige Reha aber zwei Monate. Dabei wird Vermeulen in Spanien wohnen bleiben und nun mit seiner Vorbereitung auf 2011 beginnen.

"Die Entscheidung, den Rest der Renn- und Testsaison 2010 auszulassen, kam von mir und dem Team gleichermaßen", so der ehemalige Superbike-Vizeweltmeister. "Ich habe mir in Barcelona professionelle ärztliche Hilfe gesucht und die Spezialisten haben mir empfohlen, meine Kniebeuge zu operieren, um dort einmal aufzuräumen. Man hat mir gesagt, dass ich schon kurz danach wieder laufen werde können, aber dass die Physiotherapie sehr intensiv sein wird."

Akira Yanagawa kommt für Silverstone

Durch die Zwangspause Vermeulens sah man sich bei Kawasaki nun gezwungen, einen Ersatz für den Australier zu verpflichten. Das wird, zumindest für das nächste Rennen in Silverstone einmal, der 39-jährige Akira Yanagawa sein. Bei Superbike-Fans auf dem ganzen Planeten ist der Japaner noch in guter Erinnerung. Er fuhr von 1997 bis 2001 permanent für das Kawasaki-Werksteam in der Superbike-Weltmeisterschaft. Er holte in seiner Karriere drei Siege - alle auf Kawasaki, zwei davon in Sugo (1999 und 1997) und einen auf dem A1-Ring in Österreich in 1997.

Yanagawa fuhr 2001 seine letzte komplette Superbike Saison - auch im Motopark Oschersleben., Foto: Toni Börner
Yanagawa fuhr 2001 seine letzte komplette Superbike Saison - auch im Motopark Oschersleben., Foto: Toni Börner

Yanagawa verabschiedete sich Ende 2001 aus der permanenten Superbike WM und nahm im Jahr darauf nur noch an den beiden Läufen in Sugo teil. Dort wurde er jeweils Sechster. Seither war er in das Test- und Entwicklungsprogramm von Kawasaki eingebunden - sowohl in MotoGP als auch in der Superbike.

"Es tut mir natürlich Leid, dass Chris Vermeulen sich verletzt hat und ich wünsche ihm alles Gute. Trotzdem bin ich glücklich, dass ich dem Kawasaki Racing Team während seiner Abwesenheit helfen kann", so Yanagawa. "Es ist viele Jahre her, dass ich bei den World Superbikes gefahren bin, aber es ist ein richtiges Vergnügen, wieder in dieser Serie dabei zu sein und in Silverstone am Start zu stehen. Ich habe eine lange und gute Beziehung zu Kawasaki und zur Ninja ZX-10R-Maschine und daher bin ich mir sicher, dass ich gut ins Team passen werde und ich hoffe auf ein gutes Resultat."