Die großen Reifenkriege zwischen verschiedenen Herstellern sind zwar vorbei, doch tobt bei den Pneus noch immer eine Schlacht - mit dem Fahrer. Gerade Ben Spies als MotoGP-Rookie musste feststellen, dass die Bridgestone-Einheitsreifen doch etwas anders funktionieren, als alles, was er auf diesem Sektor bisher kannte. Gerade die ersten Runden über funktionieren sie noch nicht so gut. "Ich brauche einfach mehr Runden auf neueren Reifen", erklärte der Superbike-Weltmeister gegenüber den Motorcycle News. "Dieses Gefühl dafür, sie auf Temperatur zu bringen, wurde in Valencia schon besser. Es braucht Zeit und jedes Mal, wenn ich einen neuen Satz nahm, wurden meine zweite und dritte Runde immer schneller, aber noch nicht so schnell, wie ich das gern hätte. Zumindest weiß ich aber, dass ich das verbessern kann."

Das A und O in den Augen von Spies ist es, mit neuen Reifen von Anfang an schnell zu sein und zu merken, wann der richtige Zeitpunkt zum vollen Angriff gekommen ist. "Sie auf die richtige Betriebstemperatur zu bringen, ist der Schlüssel und wenn sie einmal dort sind, muss ich mein Hirn einschalten und dran bleiben", erklärte der Yamaha-Pilot. "Das ist hart, wenn du spürst, wie du etwas rutschst. Es ist nicht schwer, aber anders." Es sei außerdem wichtig, dass man sofort beim Umschalten der Ampel voll angreift, wenn man eine Chance haben will, um bei den MotoGP-Jungs dran zu bleiben. "Meine Schwäche ist dieser Teil, denn diese Jungs haben sich schon an diesen Grip am Rennanfang gewöhnt."

Für Spies ist es noch etwas ungewöhnlich, dass die Pneus im Rennverlauf besser haften. "Wenn die Reifen ein kleinwenig nachlassen, das ist eher das Gefühl, an welches ich gewöhnt bin", grübelte er. "Ich muss ein paar Mal meine Augen schließen und es probieren, auch mal in einigen Kurven von der Strecke abkommen und dann schauen, was passiert. Ich brauche einfach mehr Vertrauen in die Reifen."