Der lang ersehnte und eigentlich für Mugello schon geplante 100. Grand Prix-Sieg Valentino Rossis stellte sich in Assen endlich ein. Der Doctor schaukelte den Sieg sicher nach Hause, hielt Jorge Lorenzo auf Distanz und ließ sich von ihm nicht wie in Barcelona unter Druck setzen. Dani Pedrosa meldete sich eine Woche später in den USA zurück in der Weltelite. Er gewann das Rennen in Laguna Seca, was auch seinen ersten Sieg seit über einem Jahr darstellte. Ist die Verletzungspech-Serie jetzt gebrochen?

Krankheitsbild

Casey Stoners in Barcelona begonnene Krankheitssymptome setzten sich in Assen und den USA fort. Wieder litt der Australier unter Erschöpfungs- und Krampfzuständen, brach nach den Rennen zusammen. Dennoch kämpfte er sich durch die beiden Rennen, wurde Dritter und Vierter und suchte vor dem Sachsenring Spezialärzte in den USA auf. Die Vermutung: Eppstein-Barr-Virus. Aber sicher war das noch nicht. Weitere Tests folgten während der Sommerpause.

Verlierer?

Jorge Lorenzo hatte nach Barcelona Wut im Bauch - mehr oder weniger. Vielleicht war es auch Enttäuschung. Auf jeden Fall wollte er Teamkollege Valentino Rossi endlich wieder auf der Strecke besiegen - kam aber bei beiden Rennen hinter dem Italiener an. Das Positive daran: WM-Platzierung gefestigt.

250er-Kuriositäten in Assen

Bautista stürzt beim Versuch Aoyama die Führung abzuluchsen, Marco Simoncellis Reifen gehen ein und er wird noch gerade so Dritter. Alles läuft für den Japaner Aoyama. Die Kuriosität dieser Klasse lieferte das Team Toth. Aufgrund nicht bezahlter Rechnungen bei der Piaggio-Group in Italien, blieben die Aprilias von Mattia Pasini in der Box bis der Anruf der Finanzbuchhaltung kam, dass das Geld per Blitzüberweisung eingetroffen war. Pasini verpasste das halbe Freitagstraining.

125er mit deutschen Ups & Downs

Sandro Cortese holt die erste Pole seines Lebens in der WM, Stefan Bradl als zweiter Deutscher in Reihe eins. Im Rennen enttäuschen beide. Cortese stürzt nach vier Runden, Bradl wird vor Folger, der ein sensationelles Rennen zeigte, Sechster. Marvin Fritz holt als WildCard-Pilot zwei WM-Punkte. Sergio Gadea gewinnt, der eigentliche Zweite Nicolas Terol wird mit einer Zeitstrafe von 20 Sekunden wegen Abkürzens belegt und nur als Fünfter gewertet.

Kampf der Wochenenden

Die heißesten Zweikämpfe gab es indeutig in Assen in der MotoGP-Klasse um Rang sechs. Mika Kallio, Alex de Angelis, Loris Capirossi, Nicky Hayden, Randy de Puniet, James Toseland balgten sich bis aufs Messer um diese zehn Punkte. Kallio verabschiedete sich per Sturz, verlor einen Teil seines Ringfingers an der linken Hand. Toseland holte mit Rang sechs sein bestes Saisonergebnis.

Dummheit der Wochenenden

James Toseland. In Laguna zuckte der Brite zu früh am Kabel seiner Yamaha und bekam eine Durchfahrtsstrafe. Die Signale der Rennleitung sah Toseland nicht. Angeblich. Denn auch sein Team versuchte ihn rund um die Piste darauf aufmerksam zu machen. Sieben Minuten nach dem ersten Anzeigen der Penalty, was ungefähr fünf Runden entspricht, kam der Wertungsausschluss für Toseland.

Spruch der Wochenenden

Wieder einmal Colin Edwards. Dieses Mal über die erste Kurve von Laguna Seca: "Dieser Turn 1 ist noch immer die Mutter. Es sieht nicht mal aus wie eine Kurve. Aber um ehrlich zu sein, wenn du dort drüber pfeifst, den fünften Gang im Anschlag, dann zieht es Dir den Arsch in Falten, besonders wenn du was Falsch gemacht hast."

Auszug aus der Ausgabe Juli 2009 des Motorsport-Magazins. Aktuelle Hintergrundberichte zu den Motorrad GPs der Saison gibt es in unserer Printausgabe Motorsport-Magazin. Im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder am besten gleich online zum Vorzugspreis abonnieren: