"Das eine, worüber ich glücklich bin, ist, dass ich keine dummen Fehler gemacht habe", sagte Spies nach Startplatz neun Bescheiden. "Ich habe ein paar mehr Sachen am Bike verstanden und rein von den Daten her sagen sie, dass ich schon einige Dinge anders gemacht habe, verglichen mit der ersten Session." Für ihn fühle es sich so an, als fahre er sehr hart und als sei er dennoch weit vom Limit entfernt. Doch etwas positives ist dem US-Amerikaner auch noch aufgefallen. "Die Lücke nach vorn wird kleiner und kleiner und dort beginnt die Arbeit."

Dem Rennen blickt der Superbike-Weltmeister eher skeptisch entgegen - vor allem was die Bridgestones angeht. "Das Rennen wird hart, denn in den ersten paar Runden sind die Reifen komplett anders, als was ich gewöhnt bin. Das wird in den ersten Runden mein Ruin, aber in den letzten 15 will ich sehen, wie meine Zeiten im Vergleich zu denen an der Spitze sind. "

Dass er im Qualifying schon bis auf 1,2 Sekunden auf Spitzenreiter Casey Stoner herankam, freute Spies, doch war es auch irgendwie verwunderlich. "Im Qualifying bekam ich eine Runde hin, die ok war, aber nicht super", analysierte er. "Ich habe in einigen Kurven etwas liegen gelassen. In der einen Kurve dachte ich 'Das klappt niemals' und ich ließ die Bremse los, habe mich reingehängt und es wurde die perfekteste Kurve des Wochenendes. Die Limits liegen um einiges höher, als ich gewohnt bin. Wir kommen langsam dort hin, aber nach 60 Runden ist das kein schlechtes Ergebnis. Ich komme langsam an den Punkt, wo ich das Hinterrad durchdrehen lassen kann und das auch fühle. Aber vorne habe ich absolut keine Idee, wo das Limit liegt. Ich werde da auch nicht lügen. Wenn ich es einmal zum nächsten Limit geschafft habe bin ich mir sicher, dass ich auch ein Gefühl dafür bekomme und schneller fahren kann. Aber bei dem Speed, den ich im Moment gehen kann, habe ich kein Traktionsproblem vorn."

Ob er jemals die "großen Vier" mit Rossi, Lorenzo, Stoner und Pedrosa herausfordern kann, weiß Spies noch nicht. Zunächst hielt er sich heute von ihnen fern. "Jorge und Casey überholten mich, doch ich versuchte nicht einmal an ihnen dran zu bleiben. Ich wollte im TV nicht so dumm aussehen", nahm sich Spies selbst auf die Schippe. "Ich denke, dass wenn ich mich auf dem Bike wohlfühle, ich auch konkurrenzfähig sein kann. Aber diese vier Typen sind momentan in einer anderen Liga als alle anderen. Wenn ich mich wohlfühle werde ich sehen, wo ich stehe. Ich komme vielleicht niemals dort hin und das ist möglich. Denn diese Jungs haben sehr viel Talent und sie könnten mehr Talent haben als ich. "