Valentino Rossis neunter WM-Titel vom Wochenende war sein siebter in der MotoGP und der vierte auf Yamaha. Damit ist das japanische Werk mit den drei Stimmgabeln diejenige Marke, auf der Rossi im Laufe seiner Karriere am erfolgreichsten war. Klar, dass das ein besonderer Grund zum Jubeln für die Führungsriege bei Yamaha war und ist.

Lin Jarvis, der Rennsportchef bei Yamaha, ließ es sich nicht nehmen, seinem Zugpferd Rossi ausschweifend zu gratulieren, zu danken und die Teamleistung hervorzuheben. Vor allem erinnerte er sich gern noch einmal an die Transferierung Rossis von Honda zu Yamaha im Jahre 2004. "Die ganze Mannschaft hier war sehr dabei involviert, Valentino zu Yamaha rüber zu bringen und es war wahrscheinlich das Beste, was wir jemals in der Renn-Geschichte von Yamaha getan haben", schwelgte der Brite in Erinnerungen und erklärte, was ihn am meisten Stolz machte."Valentino hat nun vier Titel auf Yamaha gewonnen, was unglaublich ist und ich bin glücklich, dass er mit Yamaha mehr Titel als mit jedem anderen Hersteller gewonnen hat."

"Es war eine großartige Entscheidung und alle zusammen sind wir ein wirklich tolles Team, lobte Jarvis erneut und bedankte sich für eine weitere tolle Saison bei Valentino Rossi, dessen Teammanager Davide Brivio und der gesamten Mannschaft des Italieners. "Sie haben einen großartigen Job gemacht."

Was die Zukunft angeht ist sich Jarvis sicher, dass wenn Rossi Mitte nächsten Jahres eine Entscheidung trifft, er sie nicht ändern kann. "Ich glaube nicht, dass ich Valentino überzeugen kann, weiter Rennen zu fahren. Das liegt nur an ihm", erklärte Jarvis. "Allerdings werde ich mein Bestes tun, um sicher zu gehen, dass er auf einer Yamaha sitzt, wenn er weiter macht." Das sei seine große Hoffnung, das Rossi, wenn er weiter machen sollte, bei Yamaha bleibt und dort seine Karriere beendet. Denn der Doctor sei einfach ein toller Markenbotschafter.

Der Rennsport-Boss von Yamaha musste aber auch noch einmal betonen, dass es extrem stressig für alle beteiligten war, zwei Top-Piloten zu haben. Doch er lobte Rossi und seinen Konkurrenten Jorge Lorenzo und besonders deren Verhalten gegeneinander in den höchsten Tönen. "Ich bin wirklich glücklich, dass wir hier angekommen sind - wie ich gehofft und geglaubt hatte, dass wir es schaffen würden - und das ganz ohne Zwischenfälle. Weder auf noch abseits der Strecke. Ich denke, dass das Verhalten und die Reife der zwei Fahrer wirklich besonders war."

Der Japaner Masao Furusawa ist der Leiter der Entwicklungsabteilung der Yamaha Motor Company und war natürlich ebenfalls hoch erfreut, dass Rossi neuerlich den Titel hatte gewinnen können. Doch was für ihn noch viel wichtiger ist, ist wie Rossi der Marke hilft. "Valentino hilft uns immer, nicht nur bei der Entwicklung des Motorrades, auch beim Setup. Auch hilft er uns mit philosophischen Hinweisen! Neben der Strecke sind wir gute Freunde - trotz des Altersunterschiedes", sagte Furusawa. "Valentino ist ein sehr sehr wichtiger Fahrer für Yamaha, genauso wie es Jorge ist. Aber besonders Valentino. Ich habe mit ihm jetzt sechs Jahre lang zusammengearbeitet und manchmal hatten wir auch schlechte Zeiten - wie 2006 und 2007. Mein Ziel ist es, in der MotoGP mit Valentino zu gewinnen und er wird vielleicht eines Tages in der MotoGP aufhören. Aber ich möchte ihn darum bitten, seine MotoGP-Karriere bei Yamaha zu beenden."