Bei 35°C gingen die MotoGP-Piloten in ihr erstes freies Training beim Großen Preis von San Marino. Doch das konnte "die großen Drei" Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa nicht davon abhalten, erneut die Szene zu dominieren. Rossi und Lorenzo lagen am Ende innerhalb von rund einer Zehntel. Pedrosas Schlussangriff musste ausbleiben, da der Spanier in der letzten Runde mit defektem Bike liegen blieb. Die Honda war in leichte Rauchschwaden gehüllt. Die Ursache dessen ist bislang noch unbekannt.

Wer ganz oben ist, kann sich ganz schnell wieder ganz unten befinden. Diese Weisheit musste der San Marinese Alex de Angelis heute am eigenen Leib erfahren. Vom hohen Podest von Indianapolis fiel er quasi direkt in den Kies von Misano. Schon nach neuneinhalb Minuten fand sich der Honda-Pilot auf dem Hosenboden wieder. Beim Umlegen aus einer Links- in eine Rechtskurve kam er mit dem Vorderrad auf die Weise Linie, dieses klappte ein, hebelte das Hinterrad aus und de Angelis schlitterte ins Aus. Nach kurzer Überprüfung seiner Maschine, sprintete er zum Roller, ließ sich in die Box bringen und nahm das Training mit der Ersatzmaschine wieder auf.

Vom Sturz ließ sich de Angelis absolut beeindrucken. Bei seinem Heimrennen übernahm er die Spitze des Restes der Welt und sicherte sich mit einer Zeit von 1:36,096 Minuten die viertschnellste Zeit. Auf den dritten, Dani Pedrosa, verlor er damit nur 0,016 Sekunden. Beiden fehlten auf die Spitze rund sieben Zehntel. Andrea Dovizioso rundete die Top Fünf ab.

Colin Edwards sicherte sich den sechsten Rang und war ob der heißen Bedingungen sichtlich geschafft. Aber da ging es auch den hinter ihm Platzierten Mika Kallio, Loris Capirossi, James Toseland und Nicky Hayden ähnlich.

Pramac-Neuling Aleix Espargaro lieferte erneut eine spitzenmäßige Leistung ab. Bei seinem erst zweiten Einsatz in der MotoGP-Klasse chauffierte er die Satelliten-Ducati hinter Randy de Puniet und Toni Elias auf den 13. Rang. Chris Vermeulen, Niccolo Canepa und Marco Melandri konnte er hinter sich lassen. Gabor Talmacsi war, wie sollte es auch anders sein, erneut Letzter.

Rossi, de Puniet, Dovizioso und viele andere mehr nutzten, wie schon bei den 125ern gesehen, die asphaltierten Auslaufzonen sehr rege. Sicher sehr zur Freude vieler Mechaniker, die sonst einiges zu schrauben gehabt hätten.