Auch wenn Jorge Lorenzo der konstant-schnellste Fahrer dieser Qualifyingsession war, musste er sich seinem Teamkollegen Valentino Rossi um 0,050 Sekunden geschlagen geben. Letzterer holte sich die Poleposition, nachdem er den Rundenrekord unterboten hatte. Ein weiterer Versuch des Italieners die Zeit nach unten zu schrauben, endete nach einem einklappendem Vorderrad im Kiesbett. Dani Pedrosa startet morgen als Dritter ebenfalls aus Reihe eins.

Den Rundenrekord in Brünn hielt Casey Stoner mit der schnellsten Rennrunde im Vorjahr, die absolut beste Runde kam von Valentino Rossi auf der 990er Yamaha im Jahr 2006. Stoner 2008 im Rennen: 1:57,199 Minuten; Rossi im Qualifying 2006: 1:56,191 Minuten. Jorge Lorenzo zur Halbzeit der Qualifikationssitzung: 1:56,195 Minuten, Valentino Rossi am Ende: 1:56,145 Minuten.

Zu früh am Kabel aber abgefangen: Loris Capirossi, Foto: Milagro
Zu früh am Kabel aber abgefangen: Loris Capirossi, Foto: Milagro

Das Reifen zum Beginn einer Session meist noch kalt sind, weiß eigentlich jeder. Leicht etwas übertrieben hat es beim Herausfahren zum Qualifying aber der Italiener Loris Capirossi. Er hatte einen heftigen Hinterradrutscher, den er gerade noch so abfangen konnte. Anschließend entschuldigte er sich mit gehobener Hand bei den hinter ihm fahrenden Piloten.

Und das obwohl es um einiges wärmer als noch am gestrigen Tag war. Seit dem Ende des 125er-Qualifyings bis zum Start desselben der MotoGP-Klasse, stieg die Streckentemperatur um 10°C auf rund 40°C. Die Lufttemperatur erreichte auch fast die 30er-Marke.

Randy de Puniet legte eine kleine Stunteinlage hin., Foto: Milagro
Randy de Puniet legte eine kleine Stunteinlage hin., Foto: Milagro

Einen kleinen "Bunnyhop" legte der Franzose Randy de Puniet ein. Dabei handelte es sich aber nicht um die "Playboybunnys" und das Anspringen selbiger, sondern um eine kleine Versteuerung in einer seiner Runden. In der Bergauf-Doppelkurve im Sektor "G" kam er in der ersten Linkskurve über die Kerbs, hob ab und landete wieder mit beiden Rädern auf dem Asphalt um in die Rechtskurve einzubiegen.

Acht Minuten vor Schluss stürzt Mika Kallio. Dem Finnen klappte das Vorderrad seiner Werks-Ducati ein flog in die tschechische Pampa. Seine Ducati schaukelte sich im Kiesbett so dermaßen auf, dass sie in hohem Bogen auf einen Reifenstapel flog und dort oben liegen blieb. Keine vier Minuten später saß Kallio auf seiner Ersatzmaschine und nahm das Qualifying wieder auf.

Auch Valentino Rossi machte eine unliebsame Bekanntschaft mit dem tschechischen Asphalt. Analog zu Kallio klappte das Vorderrad der Yamaha M1 des Italieners rund drei Minuten vor Schluss ein und auch er rutschte ins Kiesbett - in der ersten von zwei Rechtskurven vor dem Sektor "C". Zu diesem Zeitpunkt hatte er den Rundenrekord aber schon unterboten und eine 1:56,145 Minuten-Zeit in den Asphalt gebrannt. Und in seiner Sturzrunde hätte er seine Zeit durchaus noch ein weiteres Mal verbesser können - im ersten Sektor war er schon wieder über eine Zehntel schneller gewesen als zuvor.

Toni Elias weiß, dass er um einen Platz in der MotoGP kämpfen muss und fuhr auf vier., Foto: Milagro
Toni Elias weiß, dass er um einen Platz in der MotoGP kämpfen muss und fuhr auf vier., Foto: Milagro

Nachdem heute bekannt wurde, dass Toni Elias und Alex de Angelis 2010 nicht mehr im Gresini-Team antreten werden, fuhren die beiden Honda-Piloten um ein gutes Zeugnis. Elias schnappte sich vor Colin Edwards und Andrea Dovizioso Startplatz vier, de Angelis nimmt das Rennen direkt dahinter auf. Nicky Hayden schaffte es an diesem Wochenende mit Startplatz acht das erste Mal seinen "Ersatz-Teamkollegen" Mika Kallio zu besiegen und startet von acht. Letzterer wird das Rennen hinter Loris Capirossi von zehn aus aufnehmen.

Der Italiener Michel Fabrizio machte bei seinem ersten MotoGP-Einsatz seit 2007 eine sehr gute Figur, fand gegenüber dem freien Training vom Morgen eine weitere Sekunde und startet morgen von 16. Sein Pramac-Teamkollege Niccolo Canepa holte sich Startplatz zwölf hinter Chris Vermeulen und vor Randy de Puniet, James Toseland sowie Marco Melandri. Gabor Talmacsi bildete ein weiteres Mal das Schlusslicht.