Ein wenig traurig war Valentino Rossi am Donnerstag schon, dass es am kommenden Wochenende zum letzten Mal auf die Strecke im Donington Park geht. Denn der Italiener mag den Kurs und hat dort auf dem Motorrad viel Spaß. Das Wetter sei zwar typisch englisch, manchmal regne es, es sei kalt und windig, der Kurs sei aber toll. "Der letzte Teil ist etwas zu eng, der Rest gehört aber zu den besten Abschnitten überhaupt. Es ist sehr schade, denn ich habe viele Erinnerungen an hier. Ich holte meinen ersten Sieg auf der 500er und hatte viele tolle Kämpfe, beispielsweise mit Loris [Capirossi] oder 2006 mit Marco[Melandri] in der letzten Runde", sagte er.

Seit 2005 hat er aber nicht mehr dort gewonnen und musste sich die vergangenen beiden Jahre Casey Stoner geschlagen geben, wobei ihn 2008 besonders ärgerte, weil er da zwar Zweiter war, aber nicht kämpfen konnte. Das will er dieses Jahr besser machen. Die Maschine passt jedenfalls. Seit Barcelona seien die Probleme im Griff und danach gab es auch gute Ergebnisse. "In den vergangenen Rennen lief es wirklich gut, der Vorteil in der WM ist aber nicht so groß. Ich habe gute Ergebnisse, aber wir sind gerade erst nach der Halbzeit, müssen also konzentriert bleiben und so weiterarbeiten, damit wir am Ende vorne sind", betonte Rossi.

Wieder auf das Wetter schauen

Wichtig wird nach seiner Meinung dieses Wochenende vor allem das Wetter sein. Er hoffte darauf, viele Kilometer im Trockenen fahren zu können, denn Donington ist bekannt für seinen schlechten Grip, weswegen die Maschine besonders darauf abgestimmt werden muss. "Wir müssen die Bedingungen abwarten. Wenn es nass ist, ist es sehr schwierig. Es gibt viele Kurven mit unterschiedlichen Winkeln und bergab ist es sehr schwer. Außerdem ist es im Regen auch immer kalt. Die Bedingungen hier sind wirklich schwierig, wir müssen warten und auf gutes Wetter hoffen", meinte er.

Sollte es trocken sein, ist wieder ein enges Rennen zu erwarten, was Rossi vor allem an den Einheitsreifen festmachte, die es seit dieser Saison gibt. "Die haben die Leistung an der Spitze sehr ausgeglichen. Manchmal mischen noch andere im Kampf vorne mit, aber normalerweise sind wir vier und guter Form und haben die besten Maschinen im Feld", sagte er. Zudem hätten er und Jorge Lorenzo nur jeweils einmal einen großen Fehler gemacht, während Stoner immer im Ziel war. "Deswegen ist die WM sehr knapp." In Donington wird Rossi im engen Fight auf die Unterstützung der Fans hoffen dürfen, denn er lebte sieben Jahre in London, als kein Brite in der Königsklasse war, weswegen die Briten ihn "adoptierten". Daher hat er viel Rückhalt auf der Insel. "Es ist immer schön, herzukommen. Hier ist die Leidenschaft für Motorräder auch sehr groß."