Eigentlich könnte Casey Stoner ja recht locker an das Rennen in Jerez heran gehen, denn seinen Tiefpunkt dürfte er bereits im vergangenem Jahr erreicht haben. Aber Casey Stoner wäre nicht Casey Stoner und schon gar nicht MotoGP-Weltmeister von 2007, wenn er eine solche Einstellung an den Tag legen würde. Stattdessen heißt es für den Australier beißen und versuchen das Beste zu geben, auch wenn der erste Tag in Jerez nicht problemlos war. Noch keine perfekte Abstimmung und nur eine Maschine für die Abstimmungsarbeiten waren die Bilanz des ersten Tages.

"Wir haben versucht einige große Veränderungen vorzunehmen um die Maschine zu verbessern", sagte Stoner bei der Presserunde in Jerez. "Wir hatten nicht genügend Zeit, deshalb haben wir das Problem noch nicht behoben. Aber morgen sollten wir das hinbekommen."

Eine Lücke zum Gegner Yamaha will sich Casey Stoner derweil nicht einreden lassen, denn schließlich habe man in Japan ein technisches Problem gehabt. "Da war keine Lücke in Japan, wir hatten nur am Start ein Problem. An der Vorderbremse lag es, das hat nichts mit meinem Team zu tun."

Sein vierter Platz kann für diese Aussage durchaus als Bestätigung gelten, denn zum Ende des Rennens fuhr Stoner dieselben Rundenzeiten wie die Spitze. Der Ducati-Fahrer vermutet, dass es an den Bremsscheiben lag, denn vorher habe man keine Probleme gehabt, egal welche Reifenmischung er gefahren sei.

Reglements-Diskussionen

In Sachen Einheitsreifen machte Casey Stoner kein Geheimnis daraus, was er von den Aussagen hält, dass sie ein Sicherheitsrisiko wären. "Völliger Humbug", sei das. Auch die angestrebten Regeländerungen gefallen dem Australier nicht unbedingt. "Die Anzahl der Reifen die wir für ein Wochenende haben ist völlig ausreichend. Wir sind in einer schwierigen Lage mit der Finanzkrise und haben die Regeländerungen aus guten Gründen vorgenommen und jetzt will jeder sie wieder ändern. Man will das 60-Minuten-Training wieder einführen und die Reifenzahl wieder ändern, aber ich sehe keine Notwendigkeit dafür. Es hat doch funktioniert in den ersten Rennen, warum es also ändern?"

Lieber wäre es Casey Stoner da, das Training am Freitagmorgen wieder zu beleben, da alle in dieser Zeit nur herumsitzten würden und ist überzeugt, dass auch alle anderen Fahrer diese Trainingsstunde zurück möchten. Er könnte sich 4x45 anstelle von 3x60 Minuten gut vorstellen. "Jeder ist da, alle sind fertig, aber am Freitagmorgen sitzen wir nur herum und machen nichts."

"Wir müssen alle am Donnerstag da sein, aber auf die Strecke gehen wir erst am Freitagnachmittag, das ist eine riesen Zeit- und Geldverschwendung. Es sind auch weniger Leute da als sonst an einem Freitag, das hat, denke ich, schon einen Einfluss."

Die Fahrer haben ihre Überlegungen in Sachen Training und Abstimmunsarbeit der Dorna mitgeteilt. Die Entscheidung liegt laut Stoner eher bei der MSMA, als bei der Sicherheitskommision.

"Es ist keine Frage der Sicherheit. Genau wie bei den Reifen, das hat für mich nichts mit der Sicherheit zu tun. Sie versuchen es zu einem zu machen, aber es ist keines. Es geht um den Sport."

Bei der Diskussion geht es hauptsächlich darum, dass die Fahrer aufgrund der knappen Zeit keine großen Setupänderungen vornehmen können. Schon gar nicht, wenn wie in Japan Trainings gestrichen werden müssen und unter unterschiedlichen Wetterbedingungen stattfinden. Dadurch kann das Fahrerfeld sehr weit auseinanderliegen, ein Sicherheitsrisiko aber bestehe nicht.