Nachdem sich Kawasaki aus der MotoGP zurückgezogen hat, scheint man sich auch beim Motorrad-Weltverband FIM Gedanken darüber zu machen, wie es nun weitergeht. Denn Präsident Vito Ippolito hat die Sorge, dass weitere Ausstiege aus der Serie zu ernsthafteren Probleme führen könnten. Diskussionen über Sparmaßnahmen unter den Herstellern in Japan vergangene Woche brachten keine konkreten Ergebnisse, doch Ippolito sieht es an der Zeit, das Konzept MotoGP grundlegend zu überarbeiten. "Das Problem ist nicht 2009, wenn wir es irgendwie schaffen werden, ein volles Feld zu haben, sondern es ist 2010. Es gibt das Risiko weiterer Ausstiege, vor allem bei den Privaten, wodurch wir nur noch 14 Maschinen hätten", meinte der FIM-Präsident gegenüber der Corriere dello Sport.

Aus diesem Grund will Ippolito den japanischen Herstellern auch noch einmal einschärfen, dass man sich wieder auf die Vergangenheit besinnen sollte. Seiner Meinung nach sollte man wieder Straßen-Prototypen produzieren und verkaufen, so wie jene, die in den 80ern im Renneinsatz waren. "Die FIM wird sich am Montag in einer Presseaussendung weiter dazu äußern", erklärte Ippolito.

Währenddessen wird bei der Dorna weiter daran gearbeitet, das Kawasaki-Team als Privatteam in die Saison 2009 zu bekommen. Dagegen hatte der FIM-Präsident natürlich nichts einzuwenden, viel weniger gefiel ihm dafür die immer größere Trennung von 125er- und 250er-Klasse von der MotoGP, wie sie beispielsweise durch abgetrennte Paddocks besteht. Seiner Meinung nach muss nun für die langfristige Zukunft geplant werden. "Der Sport braucht die FIM, da es bei den Motorrädern nicht nur ums Business gehen kann. Deswegen bin ich offen gegen die Trennung des Paddock, wie es die Dorna gemacht hat: die Weltmeisterschaft ist nicht nur MotoGP, da gibt es auch andere Serien. Innovation ist gut, aber wir müssen auch langfristig denken und die Kosten reduzieren."