Aufgrund einiger Regenschauer hatte auch Kawasaki seine Probleme am Test-Donnerstag auf Phillip Island, aber ebenso wie die Konkurrenz von Suzuki, ließ man sich deswegen nicht von der Arbeit abhalten. Marco Melandri probierte dabei sogar bereits das neue Chassis aus, das Olivier Jacque am Mittwoch etwas feiner abgestimmt hatte. Seine Zeit konnte Melandri auf seinen 64 Runden auch verbessern und fuhr eine 1:31.8, hatte allerdings gegen Ende des Nachmittags einen Sturz, den er aber unverletzt überstand. Seiner Crew entstand dennoch Arbeit, da die Maschine doch gröber beschädigt war am Freitag wieder gefahren wird und das Wetter dann besser sein soll. Vor dem Sturz schien Melandri die Probleme mit der Front vom Mittwoch aber im Griff zu haben.

Schwieriger gestaltete sich der Tag wieder für John Hopkins, der weiter mit Schmerzen zu kämpfen hatte, die ihm Knöchel und Knie bereiteten. "Ich habe echte Probleme mit den Schmerzen im Knöchel, da ich einfach kein Gewicht auf die Fußrasten legen kann, wenn ich aus Kurven beschleunige. Wir haben viel Eis und Bandagen drauf getan, aber es tut immer noch sehr weh, wenn ich fahre", sagte er. Da der Test aber wichtig ist, fuhr Hopkins trotzdem 51 Runden und blickte dabei vor allem auf die Reifen. Er fuhr deswegen mit dem Setup von Valencia, um einen Vergleich zu haben. "Wir jagen momentan keine Rundenzeiten, vor allem wegen der Verletzung. Wir haben aber definitiv interessante Dinge gefunden und die wichtigen Daten gesammelt, die wir brauchen", berichtete er, nachdem er eine schnellste Runde von 1:32.5 gefahren hatte.

Jacque ärgerte der Wind

Olivier Jacque war am Donnerstag mit einer 1:32.1 zweitschnellster Kawasaki-Fahrer. Er war dennoch etwas geknickt, da er wegen des Regens nicht so viele Runden fahren konnte, wie er wollte. "Ich hab meine Zeit auch nicht so sehr verbessert, wie ich das wollte, aber wir haben viele verschiedene Setup-Änderungen probiert, wobei der Fokus auf der Chassis-Geometrie lag. Der Wind war heute auch ein großes Problem, weil er sehr stark war und vom Morgen zum Nachmittag die Richtung gewechselt hat", meinte der Franzose. Inwiefern der Wind das Setup der Maschine beeinflusst hat, konnte er nicht sagen, er wusste nur, dass er die Böen stark gespürt hat. Um auf die anvisierten Rundenzeiten zu kommen, sah er aber so oder so noch viel Arbeit.

Das Wetter war auch der größte Kritikpunkt von Competition Manager Michael Bartholemy, der sich mit den Verbesserungen bei Melandri trotz dessen Sturz zufrieden zeigte. Wenn die Maschine wieder aufgebaut ist, rechnet er damit, dass der Italiener auch am Freitag wichtige Informationen bringen wird. "John hat definitiv weiter Probleme mit seiner Verletzung, aber dieser Test ist wichtig für ihn, das Team und die Entwicklung der Maschine. Hoffentlich kann er nach etwas Rast heute Nacht morgen weitermachen, denn wir brauchen so viel Information wie möglich", sagte Bartholemy. Er sah das Motorrad aber schon eher dort, wo er es haben will. Da die Kommentare der Fahrer alle recht ähnlich waren, sah er auch für die weitere Entwicklung eine gute Richtung vorgegeben. "Wir sind uns darüber bewusst, dass wir an diesen drei Tagen nicht die große Lösung finden werden, aber nach diesem Test werden wir ein besseres Verständnis für unsere Winterentwicklung haben."