Ein Mal hatte Marco Melandri in diesem Jahr auf der Ducati einen wirklich guten Eindruck gemacht. Das war in China, als er ein starkes Rennen auf Platz fünf beendete. In Valencia schien der Italiener im Rennen zumindest ein annähernd so gutes Gefühl zu haben, denn er war aggressiv, griff an und war nicht nur damit beschäftigt, Stürze zu vermeiden - und das auf der Ersatzmaschine, auf die er nach der Sichtungsrunde gestiegen war. "Das Gefühl heute war etwas besser. Ich bin ruhig gestartet, denn beim Start habe ich normalerweise Probleme, aber heute war alles besser", sagte er danach dem Fernsehsender Italia1.

Es hätte aber nicht zu Melandris Saison gepasst, wenn auch weiter alles gut gelaufen wäre. Deswegen mischte sich das Getriebe ein, als er auf dem Weg Richtung Top Ten war. "Leider blieb am Ende das Getriebe im Leerlauf hängen, als ich vom Zweiten in den Ersten schalten wollte und dadurch konnte ich nicht stoppen. Ich bin beinahe gestürzt und als ich endlich den ersten Gang drin hatte, war ich schon im Kies", erklärte Melandri. Recht passend meinte er dann auch, dass Valencia wohl als gute Zusammenfassung der Saison passen würde.

Dass er statt einem Spitzenplatz in der WM nur auf Gesamtrang 17 gelandet ist, wollte er nicht auf das Team schieben. "Leider war das generell die Geschichte meiner Saison: wenn die Dinge so aussahen, als würde es besser laufen, hat es mich wieder zurückgeworfen. Es war ein schweres Jahr für mich und für alle Leute in der Garage, die mit mir gearbeitet haben. Sie haben immer hart gearbeitet, aber leider hat etwas nicht funktioniert und wir konnten keine guten Leistungen bringen. Ich denke, es ist eine Mischung aus mehreren Dingen. Ich glaube, es ist für mich nutzlos, jetzt die Fehler durchzugehen und zu schauen, wer da was gemacht hat. Die Zukunft würde das nicht verbessern", sagte der zukünftige Kawasaki-Pilot. Da sein neues Team ihn bereits am Montag zum Test erwartet, war er auch schon voll darauf konzentriert, nur nach vorne zu schauen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. "Es war ein schweres Jahr, ich habe gelitten und es war eine nützliche Erfahrung."