Die Verletzung von den Testfahrten auf Phillip Island, als er sich einen Abduktoren-Muskel abriss, verfolgt John Hopkins nach wie vor. Zwar hat er sich mittlerweile einigermaßen davon erholt, aber die fehlende Testzeit ist kaum wettzumachen. Das darf der Amerikaner gerade in Jerez bemerken, wo er mit den Reifen kämpft. "Der Fokus ist heute auf der Verbesserung des Grips am Heck gelegen und wir haben viele Reifen-Kombinationen probiert. Ich hatte einen kleinen Sturz am Ende der Gegengeraden, als ich zu pushen beginnen wollte; ich bremste etwas zu hart und hab die Front verloren, aber zum Glück ist die Verletzung nicht wieder aufgebrochen", erzählte er.

Bei seinen Fahrten musste er dann bemerken, dass jener Reifen am besten funktionierte, von dem er sich am wenigsten Stück in seine Auswahl für das Wochenende geholt hat. "Das ist weil wir bei den Tests wegen meiner Verletzung nicht genügend Runden fahren konnten. Ich habe diese Strecke während meiner Laufbahn immer gemocht, also hätte ich es gerne, dass die Kawasaki hier gut läuft; wir machen Fortschritte, auch wenn wir mit einem kleinen Nachteil gestartet sind", sagte Hopkins. Am Samstag will der Amerikaner weiter an der Traktion am Heck arbeiten, auch wenn er weiß, dass er den ganzen Tag nicht mit seinem Lieblingsreifen fahren kann, da er ihn für das Rennen aufsparen muss.

Bei Anthony West dürfte die Arbeit noch etwas ausgedehnter sein, da er trotz einiger neuer Herangehensweisen nach wie vor die gleichen Probleme hat wie bei den Tests. "Das Heck der Maschine klebt einfach nicht gut genug, was bedeutet, wir haben nicht genug Tempo aus der Kurve heraus. Heute haben wir eine etwas andere Kupplung verwendet, damit wir sehen, wie wir die Situation verbessern können, aber das hat nicht funktioniert. Wir haben viele Dinge probiert, wollten auch meine Körperposition auf der Maschine ändern, damit es besser wird", berichtete er. Doch es wurde nicht besser, sondern neue Probleme kamen hinzu. Beim Kurveneingang tat sich West schwer und beim Bremsen wurde das Motorrad nervös. "Ich bin entschlossen, eine Lösung für diese Probleme zu finden, da wir mit etwas mehr Grip viel schneller sein können."

Sein Crewchief Juan Martinez gab zu, dass die Probleme mit der Traktion am Heck nicht und nicht verschwinden wollen. Alle ausprobierten Abstimmungs-Kombinationen haben bisher aber genauso wenig genutzt wie die Änderung von Wests Fahrstil. "Wir haben zwar eine Verbesserung gesehen, aber das Ergebnis heute zeigt, dass wir noch Arbeit haben. Bei den zwei Sessions heute haben wir ein paar wichtige Änderungen identifiziert, die wir heute Nacht durchführen wollen, damit Anthonys Gefühl besser wird. Es ist ein komplizierter Prozess, aber sobald wir das Problem eliminiert haben, bin ich zuversichtlich, dass sich Anthony bald seine Position in den Top ten wieder holt."