Es war bislang nicht das Jahr von Michelin in der MotoGP. Bridgestone war oft überlegen und konnte aufgrund der größeren Anzahl an ausgerüsteten Teams auch die Entwicklung besser vorantreiben. Es könnte zwar sein, dass es am Jahresende Modifikationen an den Reifenregeln gibt, bei dem französischen Reifenhersteller ist man aber auch gegenüber der Möglichkeit offen, im kommenden Jahr mehr Teams auszustatten. Jean-Philippe Weber von Michelin meinte: "Wenn mehr Teams zu uns kommen wollen, dann stehen wir der Idee immer offen. Ich denke aber nicht, dass wir im Vergleich zu diesem Jahr viele Änderungen sehen werden. Vielleicht gibt es ein paar Teams, die die Reifen wechseln, aber nicht viele." Eines davon könnte Tech 3 Yamaha sein, von dem man erwartet, dass ein Wechsel auf Michelin stattfindet, damit man mit dem Yamaha-Werksteam Daten austauschen kann.

Am enttäuschenden Ergebnis von Misano waren allerdings nicht fehlende Daten schuld. Weber hat der Blick auf das Ergebnis trotzdem nicht gefallen, waren doch fünf Fahrer mit Bridgestone vorne. "Wir sind verärgert über das, was in den ersten Runden passiert ist - Dani und Nicky in der zweiten Kurve, dann hatte Valentino ein paar Runden später auch Probleme. Das kann im Rennsport passieren, aber es war für uns eine große Enttäuschung, da wir zuversichtlich waren, dass diese Jungs schnell sein würden", sagte Weber. Dennoch leugnete er nicht, dass man auch im eigenen Lager noch Arbeit zu verrichten hätte, auch wenn man in Misano reifentechnisch auf Basis der Tests in Brünn ganz gut aufgestellt schien.

Um die fehlenden Renndaten wieder einigermaßen wettzumachen, war Nicky Hayden - der eigentlich auch das Rennen durchgefahren war - beim Test 134 Runden unterwegs. Das konnte Weber aber über den Verlust der anderen Daten auch nicht hinweghelfen. "Die größte Enttäuschung des Tages war die Tatsache, dass wir kein Feedback oder Information über die Renndistanz-Leistung von Valentino oder Dani bekommen haben. Es ist sehr wichtig, eine Renndistanz auf die Reifen zu bekommen. Während des übrigen Wochenendes kann das manchmal schwierig sein, vor allem wegen des schlechten Wetters, das wir am Freitag hatten", meinte Weber.