Die Sommerpause neigt sich langsam aber sicher immer mehr ihrem Ende zu und damit rückt auch das Wochenende in Brünn näher. Dafür werden nicht nur einige Fahrerbekanntgaben erwartet, sondern auch einige Verbesserungen an den Maschinen. So will man bei Yamaha einen neuen Motor bringen, der bei einem Test nach dem Rennen genau unter die Lupe genommen werden soll. Es wird erwartet, dass dabei pneumatische Ventile verwendet werden, um höhere Drehzahlen und mehr Top Speed zu erreichen. Damit erhofft man sich, den Rückstand auf Ducati zu verkürzen.

Die Zuverlässigkeitstests in Japan sind bislang angeblich gut verlaufen und Jeremy Burgess ist bereits gespannt auf die Weiterentwicklung. "Das ganze Jahr war die Maschine immer genau auf den Punkt. Wir waren nur selten nicht in der ersten Startreihe, wir haben Poles geholt. Die Maschine braucht nur etwas mehr Dampf, das ist alles. Sie hat das Chassis, sie hat den Charakter. Wir brauchen nur eine kleine Hilfe beim Motor", erklärte Burgess gegenüber den Motorcycle News. So ist er der Meinung, dass man bislang durch die konventionellen Federventile im Motor etwas eingeschränkt war. "Mit den Federn ist man dahingehend eingeschränkt, wie weit man die Ventile öffnen kann."

Mit der Pneumatik lassen sich die Ventile weiter öffnen. "Ein Rennmotor braucht etwas mehr Ventilerhebung, um optimal zu sein. Alles andere ist ein Kompromiss, also müssen wir schauen, was das Beste ist. Die Zeichen sind aber da. Die Teams, die andere Ventilsysteme haben, sind ein bisschen besser als wir, was den Speed betrifft. Ducati gewinnt klarerweise nicht nur wegen der desmodromischen Ventile, wir haben aber auch eine große Verbesserung bei Suzuki und Kawasaki gesehen, die pneumatische Ventile verwenden", sagte Burgess. Er musste aber auch betonen, dass der aktuelle Motor von Yamaha schon sehr gut ist und über eine Qualifying-Runde besser funktioniert als andere. "Wir müssen es dann nur so weit schaffen, dass die anderen ihre überlegenen Fähigkeiten beim Überholen auf der Geraden nicht einsetzen können."

Wie kritisch das Fehlen des Top Speeds ist, durfte Yamaha vor allem bei den Rennen zu Saisonbeginn feststellen, als die Ducati auf den langen Geraden auf und davon fuhr. "Wie wir gesehen haben, ist es in diesem Jahr ein größerer Nachteil als in anderen, nicht den richtigen Motor zu haben. Diese Maschinen sind so gut durch die Kurven, dass es keine wirkliche Möglichkeit gibt, durch die Kurven zu überholen. Es ist viel schwieriger, auch für jemanden wie Valentino, denn die Geschwindigkeit des anderen Typen ist so viel höher. Der Motor hat daran einen sehr wichtigen Anteil, vor allem über die Renndistanz", meinte Burgess. Deswegen erklärte er, dass man zwar einen großartigen Fahrer und eine großartige Maschine habe, aber eben noch etwas mehr vom Motor kommen müsse. Ob es das wird, zeigt sich bei den Tests in Brünn.