Nach einem Regenschauer am Ende des MotoGP-Trainings war die Strecke in Le Mans immer noch feucht, als sich die 250er auf den Weg in ihr erstes Qualifying machten. Dass der Unterboden noch etwas zu rutschig für den vollen Angriff war, durfte Jorge Lorenzo feststellen, der gleich in seiner ersten Runde einen riesigen Highsider produzierte und sich dabei offensichtlich am Fuß verletzte. Wie stark es den Weltmeister und WM-Führenden erwischt hat, war noch nicht zu erfahren, nach ein paar humpelnden Schritten an der Box wagte er sich dann aber wieder auf die Maschine.

Und ganz so schlecht schien es dem Spanier nicht zu gehen, denn am Ende der Session hatte er sich immerhin auf den zweiten Platz gefahren. Neun Hundertstel fehlten ihm auf Mika Kallio, der überraschend die Bestzeit erzielt und sich damit die provisorische Pole Position gesichert hatte. Auch nur ein Zehntel zurück war Hector Barbera und Thomas Lüthi fehlten als Viertem gerade einmal 1,1 Zehntel. Doch nicht nur in der ersten Reihe ging es knapp zu. Insgesamt lagen die ersten Sieben innerhalb von dreieinhalb Zehnteln. Neben den Top Vier gehörten noch Andrea Dovizioso, Julian Simon und Alex de Angelis dazu.

De Angelis sorgte zusammen mit Hector Barbera auch für den zweiten Aufreger der Session. Denn am Ausgang einer Kurve waren sich die beiden nicht ganz über die Linienwahl einig, was zu einem heftigen Disput mit einigen unfreundlichen Handzeichen auf der folgenden Geraden führte. Jorge Lorenzo entging dem Ganzen nur knapp, er fuhr etwa 100 Meter vor den beiden Streithähnen.

Die restlichen drei Top Ten-Plätze gingen an Alvaro Bautista, Hiroshi Aoyama und Anthony West, der wahrscheinlich aufgrund der feuchten Stellen auf der Strecke zu Beginn der Session zur Höchstform aufgelaufen ist. Der Australier gilt bereits seit längerem als absoluter Regenspezialist. Dirk Heidolf war auch nicht weit von den Top Ten entfernt. Der Hohenstein-Ernstthaler kam auf den 14. Platz und konnte seinen Abstand zur Spitze wieder reduzieren. 1,8 Sekunden fehlten ihm auf Kallio, auf den zehnten Platz waren es sieben Zehntel. Für einen Piloten auf einem Kit-Bike durchaus respektabel. Auch Respekt verdient hat Roberto Locatellis Rückkehr in die WM. Nachdem er am Vormittag die ersten Trainingskilometer nach seinem Unfall gefahren hatte, war er auch im ersten Qualifying wieder dabei. Dabei belegte er zwar den 24. und letzten Platz, aber er konnte sich wieder etwas mehr an das alte Fahrgefühl heranarbeiten.

Das Ergebnis des ersten 250cc-Qualifyings

1. Mika Kallio Red Bull KTM 250 1:38.982
2. Jorge Lorenzo Fortuna Aprilia 1:39.070 + 0.088
3. Hector Barbera Team Toth Aprilia 1:39.077 + 0.095
4. Thomas Luthi Emmi-Caffe Latte Aprilia 1:39.097 + 0.115
5. Andrea Dovizioso Kopron Team Scot 1:39.197 + 0.215
6. Julian Simon Repsol Honda 250cc 1:39.296 + 0.314
7. Alex De Angelis Master - Mapfre Aspar 1:39.325 + 0.343
8. Alvaro Bautista Master - Mapfre Aspar 1:39.759 + 0.777
9. Hiroshi Aoyama Red Bull KTM 250 1:39.923 + 0.941
10. Anthony West Team Sicilia 1:40.151 + 1.169
11. Marco Simoncelli Metis Gilera 1:40.155 + 1.173
12. Shuhei Aoyama Repsol Honda 250cc 1:40.353 + 1.371
13. Fabrizio Lai Campetella Racing 1:40.614 + 1.632
14. Dirk Heidolf Kiefer-Bos-Sotin Racing 1:40.838 + 1.856
15. Ratthapark Wilairot Thai Honda PTT-SAG 1:41.054 + 2.072
16. Karel Abraham Cardion AB Motoracing 1:41.266 + 2.284
17. Imre Toth Team Toth Aprilia 1:41.338 + 2.356
18. Jules Cluzel Angaia Racing 1:41.489 + 2.507
19. Taro Sekiguchi Campetella Racing 1:41.678 + 2.696
20. Aleix Espargaro Blusens Aprilia 1:41.901 + 2.919
21. Arturo Tizon Blusens Aprilia Germany 1:41.963 + 2.981
22. Alex Baldolini Kiefer-Bos-Sotin Racing 1:41.995 + 3.013
23. Eugene Laverty Honda LCR 1:42.235 + 3.253
24. Roberto Locatelli Metis Gilera 1:42.675 + 3.693