Ex-Supersport-Weltmeister Jörg Teuchert (Yamaha) und der mehrfache deutsche Meister Herbert Kaufmann (Suzuki) sicherten sich die beiden Laufsiege in der Klasse IDM SUPERBIKE beim Gastspiel der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft vor 13.000 Zuschauern auf dem Schleizer Dreieck. Damit setzten sich zwei Routiniers am Sonntag (6. August) bei äußerst schwierigen Witterungsbedingungen durch. Der 23-jährige Belgier Didier Van Keymeulen kam als Zweiter im ersten Lauf und als Dritter am Nachmittag ebenfalls bestens mit dem Dauerregen zurecht. Der dritte Rang im ersten Lauf ging an den Österreicher Andreas Meklau (Suzuki), der sich damit die Meisterschaftsführung von seinem Landsmann Martin Bauer (Honda) zurückholte. Teuchert fügte seinem Sieg am Vormittag im zweiten Lauf noch Rang 2 hinzu.

Beim Vormittagslauf legte Yamaha-Pilot Didier Van Keymeulen einen Blitzstart hin und ging in Führung vor Jörg Teuchert, seinem belgischen Landsmann Werner Daemen und dem Trainingsschnellsten, Michael Schulten (beide Honda). Van Keymeulen unterlief jedoch noch in der ersten Runde ein Fehler, den Teuchert clever nutzte, um die Führung an sich zu nehmen. In Folge blieben die beiden an der Spitze dicht zusammen und machten den Sieg auf der klatschnassen Strecke unter sich aus. "Es ist kurios. Ich habe hier vor 10 Jahren unter exakt den gleichen Bedingungen mein erstes Supersport-Rennen gewonnen. Ich habe nur so viel riskiert, wie nötig – das hat gepasst.", sagte Teuchert nach dem Rennen.

Für Werner Daemen war das Rennen bereits in der dritten Runde zu Ende. Er stürzte in einem schnellen Streckenabschnitt, blieb aber unverletzt. Auch sein Teamkollege Michael Schulten kam nicht ins Ziel. In der letzten Runde flog der erfahrene Honda-Pilot auf Rang vier liegend von der klatschnassen Piste.

Hinter Teuchert und Van Keymeulen holte sich der Österreicher Andi Meklau den dritten Rang, nachdem er sich von der 7. Position nach dem Start Runde um Runde nach vorn gekämpft hatte. Spektakulär waren auch die Aufholjagden des Schweizers Roman Stamm (Suzuki), der nach der ersten Runde nicht in den TOP 12 lag, am Ende aber Vierter wurde, und vom Sachsen Michael Peh. Suzuki-Pilot Peh hatte im Training nur Rang 19 belegt, beendete aber ein spektakuläres Regenrennen auf dem sechsten Rang. Knapp vor Peh kam Herbert Kaufmann als Fünfter ins Ziel.

Völlig zerknirscht haderte der Österreicher Martin Bauer nach dem ersten Rennen mit der Abstimmung seines Bikes. Der bis dahin Führende in der Meisterschaft fand auf der nassen Strecke keinen Grip und konnte als Dreizehnter nur drei Punkte mitnehmen. Dementsprechend offensiv begann der Honda-Pilot das Rennen am Nachmittag. Mit einem Blitzstart ging er in Führung und verteidigte diese Position bis in die fünfte Runde. Dort fasste sich Verfolger Jörg Teuchert ein Herz und ging am Österreicher vorbei. Bereits vor dem Rennen hatte der Regen aufgehört und die Strecke begann abzutrocknen. Martin Bauer fiel im weiteren Rennen immer weiter zurück und belegte am Ende Rang 8.

An der Spitze des Feldes fuhren Teuchert, Schulten, Van Keymeulen und ab Mitte des Rennens auch Suzuki-Pilot Herbert Kaufmann. Van Keymeulen konnte am Ende die Kollegen zunächst nicht halten und fiel etwas ab. Doch Schulten verlor in den letzten drei Runden den Grip, dazu kamen noch Überrundungen. So kam der Belgier wieder an Schulten heran und konnte sich in einer unübersichtlichen Rennsituation sogar noch vorbeiquetschen.

An der Spitze konnte Suzuki-Pilot Herbert Kaufmann am Ende des Rennens die schnellsten Runden fahren und überlistete Jörg Teuchert, der mit den weicheren Reifen weniger Traktion hatte. So holte Kaufmann mit seinem ersten Podestplatz der Saison gleich einen Sieg. "Ich bin selbst sehr überrascht. Ich hatte eher härtere Reifen gewählt, damit konnte ich mich in den letzten Runden noch steigern. Ich freue mich besonders, da ich heute meinen Supersport-Sieg vom Vorjahr in der höheren Klasse wiederholen konnte." Die Plätze hinter Kaufmann, Teuchert, Van Keymeulen und Schulten belegten Meklau (5.), Knobloch (Yamaha/6.), Stamm (7.) und Bauer (8.).

In der Meisterschaftswertung hat sich der Österreicher Andreas Meklau (174 Punkte) die Führung wieder zurückgeholt. Auf Rang zwei folgt mit 6 Punkten Rückstand jetzt Jörg Teuchert (168). Auch Meklaus Landsmann Martin Bauer (166) liegt weiter auf Schlagdistanz. Und selbst Kawasaki-Pilot Stefan Nebel (138) und Christian Kellner (Suzuki/134) sind nach einem durchwachsenen Wochenende in Schleiz noch nicht aus dem Titelrennen.

In der Markenmeisterschaft haben die Suzuki-Piloten ihre Führung wieder ausgebaut. Mit 387 Zählern liegt der Verfolger Honda (337) jetzt wieder 50 Punkte zurück. Yamaha (307) und Kawasaki (150) folgen auf den Plätzen.