Noch immer gab es feuchte Stellen auf der Strecke. Doch auch in diesem Rennen gingen die Fahrer mit Slicks auf die Strecke. Der Himmel sollte seine Schleusen nicht mehr öffnen und alle Fahrer reguläre Bedingungen vorfinden. Den Start des Rennens gewann Mika Kallio vor Gabor Talmacsi und Thomas Lüthi. Damit gleich zwei KTM in Führung. Nach wenigen Kurven schnappte sich Lüthi den Ungarn Talmacsi. Marco Simoncelli lag nach der ersten Runde auf Platz vier vor Fabrizio Lai und Hector Faubel.

Die KTM rennen außerordentlich gut, so konnte Talmacsi am Ende der Start/Ziel-Geraden wieder an Lüthi vorbei. Doch der Schweizer ließ sich nicht lange bitten und überholte den KTM-Fahrer umgehend. Nach zwei Runden ging Talmacsi aus dem Windschatten heraus an die Spitze vor Kallio und Lüthi. Simoncelli verlor einen Platz an Fabrizio Lai. In der ersten Gruppe fuhren neun Fahrer dicht hintereinander. Gabor Talmacsi übertrieb es und stürzte. Thomas Lüthi konnte nicht ausweichen und erwischte den Ungarn am Helm. Dadurch fiel der Schweizer auf Platz 11 zurück.

Von dem Sturz profitierte Julian Simon, der nun bereits mit seiner KTM an der dritten Stelle lag. Thomas Lüthi schnappte sich gleich zwei Gegner und war schon wieder an der Spitzengruppe dran. Nebenbei drehte er auch die bis dahin schnellste Rennrunde. Eine Runde später kreuzte er wieder als Schnellster die Ziellinie, nun bereits an sechster Stelle liegend. In Führung lag weiter Mika Kallio vor Hector Faubel und Fabrizio Lai.

Marco Simoncelli hatte sichtbar Schwierigkeiten, den Speed an der Spitze zu halten. Ganz im Gegensatz zu Thomas Lüthi, der nun auf Fabrizio Lai aufschließen konnte und ihn bei der ersten Gelegenheit gleich überholte. Damit lag der Schweizer nun auf einem Podiums-Platz, noch 2.8 Sekunden hinter den Spitzenreitern Kallio und Faubel. Konnte Tom diese Lücke noch zufahren? In der neunten Runde versuchte sich Mika Kallio abzusetzen. Doch wieder holte Lüthi ein paar Zehntelsekunden auf, erneut mit der bis dahin schnellsten Rennrunde.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Deutschen Dario Giuseppetti und Sandro Cortese auf den Plätzen 28 und 29. Damit hatten die Beiden keine Chance auf Punkte in diesem Rennen. Richtig schlecht lief es nun für Marco Simoncelli. Der Sieger von Jerez wurde durchgereicht und lag nach 11 Runden nur noch auf Patz zehn. Jetzt drehte Hector Faubel die schnellste Runde und kam fast an Mika Kallio vorbei. Doch der Finne ist extrem stark auf der Bremse. Leider verlor Thomas Lüthi nun den Anschluss, er hatte wohl seine Reifen zu stark strapaziert.

Der ehemalige 250er Weltmeister Manuel Poggiali fuhr ein starkes Rennen. Er führte nach 13 Runden die Verfolger-Gruppe mit sieben Fahrern an. Doch die Spitze hatte schon einen Vorsprung von zehn Sekunden. Aus der Box von KTM verlautete, dass sich Gabor Talmacsi eventuell den Fuß gebrochen hat. Schlechte Nachrichten also für den Ungarn. Fabrizio Lai konnte in der Folge wieder auf Thomas Lüthi aufschließen. Damit gab es einen Zweikampf um den Sieg zwischen Faubel und Kallio sowie einen Kampf um Platz drei zwischen Lüthi und Lai.

Thomas Lüthi schaffte es, Fabrizio Lai abzuschütteln und steuerte einem sicheren dritten Platz zu. Das Rennen gewann Mika Kallio mit lediglich acht Tausendstel Sekunden Vorsprung vor Hector Faubel. Super spannendes Finish in der kleinsten Klasse und ein versöhnlicher Abschluss für Thomas Lüthi. Nach 2003 steht der Schweizer endlich wieder auf dem Podest. Die Platzierung der Deutschen: Sandro Cortese kam auf Platz 25 und Dario Giuseppetti wurde 29.