Hektische Betriebsamkeit in der Startaufstellung. Noch immer gab es feuchte Stellen auf der Strecke und einige Teams spekulierten mit Regen im Rennen. Und so wurden noch schnell Intermediates aufgezogen. Andere Fahrer riskierten mehr und fuhren mit Trockenreifen los. Den Start gewann Sebastian Porto vor Pole-Mann Randy de Puniet. Richtig verloren hatte Daniel Pedrosa, der gleich einmal drei Plätze verlor. Und Spitzenreiter Sebastian Porto legte gleich in der ersten Runde eine sehr gute Fahrt hin, hatte auf der Ziel-Linie 2.1 Sekunden Vorsprung.

Dirk Heidolf sortierte sich als 21. im Feld ein. Den ersten Sturz verzeichnete Hugo Marchand, doch der Franzose konnte weiterfahren. Daniel Pedrosa holte in der zweiten Runde ein paar Plätze auf, doch Porto konnte an der Spitze erneut zulegen und seinen Vorsprung noch einmal steigern. Sehr gut unterwegs auch Andrea Dovizioso. In der dritten Runde fuhr der Rookie in der Viertelliter-Klasse die bis dahin schnellste Rennrunde. Pedrosa machte aber nun mächtig Druck und verkürzte den Abstand auf Porto.

Das Rennen wurde als Dry-Race gestartet. Das bedeutet, dass bei einsetzendem Regen das Rennen abgebrochen wird. Noch immer drehte Porto an der Spitze einsam seine Kreise, doch wieder konnte die Verfolger-Gruppe den Rückstand um 4 Zehntelsekunden verringern. Die schnellste Gruppe bestand aus Pedrosa, Dovizioso, de Angelis und Stoner. Gerade Casey Stoner machte nun Druck, überholte in wenigen Kurven drei Konkurrenten und war nun erster Verfolger von Sebastian Porto. Alex de Angelis konnte nun nicht mehr mithalten und musste abreißen lassen.

Im niedrigen Zehntel-Sekundenbereich holten die Verfolger auf. Doch noch immer hatte Sebastian Porto einen Vorsprung von über drei Sekunden. Pedrosa nutzte den Windschatten geschickt und bremste sich wieder an Stoner vorbei auf Platz zwei. Eine sehr spannende Angelegenheit, denn Porto konnte sich zu keiner Zeit ausruhen. Zur Abwechslung gab es mal wieder einen Sturz, dieses Mal erwischte es Roberto Locatelli. Der Italiener blieb jedoch unverletzt.

Nun konnte sogar Randy de Puniet die Lücke zur ersten Verfolger-Gruppe schließen. Der Franzose drehte ultra-schnelle Runden und war sogar eine Sekunde pro Runde schneller als Spitzenreiter Porto. Nach 11 Runden war der Vorsprung von Porto aufgebraucht. Offenbar hatte sich der Argentinier bei der Reifenwahl vertan. In der Folge gingen sowohl Pedrosa als auch Dovzioso locker an Porto vorbei. Porto wurde gnadenlos durchgereicht, ein weiteres Indiz für eine völlig falsche Reifenwahl. Wieder ein Sturz, dieses Mal von Gregory Leblanc.

Nun konnte Daniel Pedrosa die Gunst der Stunde nutzen und einen kleinen Vorsprung auf seine ärgsten Verfolger heraus fahren. Doch Andrea Dovizioso und Casey Stoner ließen sich nicht abschütteln und konterten umgehend. Wieder wechselte die Führung, dieses Mal ging Andrea Dovizioso an die Spitze. Randy de Puniet wurde von seinem Teamkollegen Sebastian Porto etwas aufgehalten und musste die Lücke zur Spitze mühsam wieder zufahren. Doch nun fing es ganz leicht an zu regnen. Noch 11 Runden zu fahren. Hielt das Wetter oder musste das Rennen doch abgebrochen werden?

Nun konnte sogar Alex de Angelis die Lücke zur Spitze zufahren, so dass es nun ein Fünfkampf um den Sieg werden konnte. Randy de Puniet schob sich auf die dritte Position. In Runde 18 gingen gleich vier Fahrer nebeneinander über die Ziellinie. Es entbrannte ein erbitterter Kampf um die Führung. Randy de Puniet war nun der Führende vor Andrea Dovizioso. Daniel Pedrosa wurde sogar auf Platz fünf durchgereicht. Hatte sich der Weltmeister auch bei der Reifenwahl verzockt? Noch immer hielt das Wetter, der leichte Regen beeinflusste nicht das Rennen.

Tatsächlich fiel Daniel Pedrosa leicht zurück. Fallen war das Stichwort, denn Chaz Davies aus dem Aprilia Germany Team stürzte ins Kiesbett. Er blieb jedoch zum Glück in Ordnung. Die Spitzengruppe blieb weiter dicht zusammen, auch Pedrosa konnte die kleine Lücke wieder zufahren. Wieder ein Führungswechsel, nun ging Andrea Dovizioso in Front. Ihm folgte nun Casey Stoner. Der Australier nutzte den Windschatten am Ende von Start/Ziel um wieder in Führung zu gehen. Jetzt begann der Endspurt um den Sieg. Den Sieg machten Stoner, Dovizioso und de Puniet untereinander aus. De Angelis und Pedrosa konnten nicht mehr kontern.

Letzte Runde, Randy de Puniet ging in Führung. Doch Casey Stoner konnte die Führung zurück erobern. Und diese Führung gab der Australier nicht mehr ab. Riesen-Jubel im Team von Lucio Checcinello. Zweiter wurde Andrea Dovizioso, der in der letzten Schikane noch an Randy de Puniet vorbei gehen konnte. Dirk Heidolf wurde nach einem guten Rennen 16. und verpasste damit leider knapp die Punkte-Ränge.