Es war ein packendes Duell, dass sich die Tech-3-Piloten beim Katar GP um Platz vier boten. Am Ende hatte Cal Crutchlow knapp die Nase vorne, aber Andrea Dovizioso hatte gezeigt, dass er nach Jahren in Honda-Diensten immer besser mit der Yamaha zurechtkommt. Für das Team war das Gesamtergebnis ohnehin ein Erfolg. "Das war ein toller Weg, um die Saison zu beginnen, aber es war ein echt hartes Rennen", sagte Crutchlow. Der Brite bedauerte, dass er aus Reihe eins einen schlechten Start erwischt hatte und Plätze verlor, denn sonst hätte er sich durchaus nahe an den Top-Drei gesehen.

Zwar glaubte er nicht daran, auch mit Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Casey Stoner kämpfen zu können, doch die Lücke zu ihnen hätte nach seiner Ansicht nur halb so groß sein können. "Es war ein toller Kampf mit Andrea und ich habe das genossen. Ich habe auch viel gelernt, denn er hat viel Erfahrung und es war lange Zeit wie Katz und Maus. Ich wusste, ich kann an ihm vorbei, aber ich wusste ebenfalls, dass er an mir dranbleiben würde, also wartete ich auf den richtigen Moment und machte dann ein gutes Manöver." Danach gab Crutchlow einfach nur noch Vollgas und versuchte, keine Fehler zu machen, damit Dovizioso keine Chance mehr bekommt. "Das gute an heute Abend ist, ich habe meine ganzen guten Leistungen von den Wintertests bestätigt."

Dovizioso lernt noch

Für den Briten war Katar 2012 sein bislang bestes Rennen, auch wenn er in Valencia im Vorjahr ebenfalls Vierter war. Denn damals waren die Bedingungen schwierig und es fielen einige Fahrer aus. "Das war ein echtes Ergebnis und ich freue mich auch für meine Crew." Nicht ganz so groß war die Freude bei Dovizioso, wobei er seine Niederlage gegen Crutchlow damit begründete, dass er die Yamaha noch nicht so gut kennt. "Ich habe heute Abend aber viel gelernt und werde das in Jerez nutzen. Ich wollte einen tollen Job machen, aus gewissen Gründen ging das aber nicht. Einerseits habe ich die Yamaha noch nicht ganz im Griff, anderseits glaube ich, dass ich beim Chassis oder der Elektronik nicht das beste Setup fand."

Dovizioso hielt sogar viel mehr für möglich, er verlor aber viel Zeit, als er Ben Spies überholen musste und glaubte, dadurch die Chance verloren zu haben, an der Spitzengruppe dran zu bleiben. "Es war schade, dass ich Platz vier gegen Cal nicht halten konnte, aber ich fühlte mich im letzten Teil des Rennens nicht so sicher. Das soll ihm seine Leistung aber nicht absprechen, denn er machte einen sehr guten Job." Laut Team Manager Herve Poncharal hatten sogar beide Fahrer einen sehr guten Job gemacht, wobei sie ihn einiges an Nerven kosteten, als sie sich beharkten.

Respekt

"Ich muss sie beide beglückwünschen, denn sie haben sich sehr respektvoll behandelt und keiner erweckte den Eindruck, als könnte er einen Fehler machen, der das Ergebnis für das Team verändert hätte. Dass Cal und Andrea auf vier und fünf sind, ist ein Ergebnis, dass ich vor dem Start des Rennens sofort genommen hätte und das gibt jedem im Team einen Schub für die nächsten Rennen", sagte Poncharal. Für ihn war das Rennen in Katar auch der Beweis, dass Yamaha an der 1000cc M1 gute Arbeit geleistet hat.