Was herrschte doch für eine Aufbruchsstimmung beim LCR Honda Team, als Ende 2010 die Zusammenarbeit mit dem Moto2-Weltmeister Toni Elias bekanntgegeben wurde. Die Dorna hatte den Einsatz des Spaniers eifrig gefördert, der bis dahin schnelle und mittlerweile auch zuverlässige Randy de Puniet musste Richtung Pramac Racing weichen. Es sollte alles toll werden, mit dem ersten Weltmeister der neuen Mittelklasse wollte das kleine Team mit Sitz in Monaco den Großen 2011 hin und wieder das Fürchten lehren.

Böse Reifen

Viel geblieben ist am Ende nicht. Zwei achte Plätze waren das höchste der Gefühle, sowohl in Großbritannien als auch in Australien waren die äußeren Bedingungen eine Hilfe dabei. Toni Elias kam einfach nicht in Tritt, nicht einmal dann, als es in die vertragsrelevante Zeit ging. Die Techniker versuchten alles mit der eigentlich recht konkurrenzfähigen Satelliten-Honda, doch nichts wollte fruchten. Als Ursache für die Schwierigkeiten waren dann schnell die Reifen ausgemacht, die Elias einfach nicht zum Arbeiten bekam.

Toni Elias wurde oft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, Foto: Milagro
Toni Elias wurde oft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, Foto: Milagro

Dass das Selbstvertrauen auch immer weiter in Mitleidenschaft gezogen wurde, war ebenfalls keine Hilfe. Besonders demotivierend muss für ihn gewesen sein, dass er jedes Mal wieder zurückgeworfen wurde, als er einen Silberstreif am Horizont zu erkennen glaubte. Kaum war er bei einem Training nicht unter den Allerletzten und schöpfte Hoffnung, war in der nächsten Session wieder alles unfahrbar und nichts ging weiter. Durch seine schlechte Saison wurde Elias auch fast so etwas wie das fahrende Mahnmal des schrumpfenden MotoGP-Starterfeldes.

Hinten kam nicht mehr viel

Denn bei einem normal gefüllten MotoGP-Feld wäre Elias mit den Auftritten dieses Jahres kaum bis selten in die Punkte gefahren, so genügte es aber, wenn einfach der eine oder andere Fahrer das Ziel nicht sah - schon gab es Zählbares. Wenn Elias die Ziellinie überquerte, waren durchschnittlich 1,6 noch im Rennen befindliche Fahrer hinter ihm, angesichts von diversen Wildcard- und Ersatzfahrer-Auftritten in diesem Jahr sowie dem immer wieder vorkommenden Zeitverlust durch Kiesausflug bei einem Konkurrenten nicht unbedingt eine große Zahl.

Mit Stefan Bradl kommt 2012 wieder der Moto2-Weltmeister bei LCR an Bord, Foto: Milagro
Mit Stefan Bradl kommt 2012 wieder der Moto2-Weltmeister bei LCR an Bord, Foto: Milagro

Dementsprechend litten Elias, das LCR Team und auch De Puniet, der mit der ihm zwangsauferlegten Ducati bei Pramac gar nicht zurechtkam. Daher wunderte die Trennung von Elias und LCR zum Saisonende nicht, als neuer Fahrer verpflichtet wurde... der Moto2-Weltmeisterschaftsnachfolger des Spaniers, Stefan Bradl. Mit dem soll alles ganz tollen werden, mit dem zweiten Weltmeister der Mittelklasse will das kleine Team mit dem Sitz in Monaco den Großen 2012 hin und wieder das Fürchten lehren...