Da im Motorsport immer alles rigoros geplant wird, haben es die MotoGP-Freitage so an sich, dass sich Fahrer und Teams auf zwei Mal 45 Minuten Training einstellen. Wenn es dann nicht so kommt, sind die Zeitpläne auch bei den Teams gehörig durcheinander. Das durften Colin Edwards und Cal Crutchlow am Freitag im Motorland Aragon merken. Edwards nahm die Sache etwas leichter, immerhin ist er schon ein alter Hase. "Das war ein recht einfacher Tag und ehrlich gesagt habe ich meine Kombi an einem Tag noch nie so oft an- und ausgezogen", sagte der Texaner.

Am Morgen war es ihm im ersten Training gut ergangen, was er schon einmal als positives Zeichen sah, da er in Aragon im Vorjahr kein gutes Gefühl finden konnte. "Wir hatten voriges Jahr Probleme mit dem Grip am Heck und ich fuhr im Rennen einen weichen Reifen, um irgendwas zu finden, das funktionierte. Aber heute Morgen war ich auf dem harten Vorder- und Hinterreifen von Anfang an zufrieden und wir wissen, wir können das Setup noch verbessern", meinte Edwards. Diese Setup-Ideen wollte er am Nachmittag dann auch in die Tat umsetzen, doch es fiel der Strom aus und nichts war es damit, was dem Texaner vor allem für die Fans leid tat.

Crutchlow mit Angst vor dem Schwung-Verlust

Für Crutchlow war der ausgefallene Nachmittag ebenfalls ein Rückschlag. Der Brite war am Morgen gut unterwegs gewesen und hatte seinen Spaß gehabt. Da er aber die ganze Session nur weiche Reifen fuhr und die Fahrer ihre Zeiten am Ende mit harten Gummis verbesserten, war er sich sicher, noch viel Potential zu haben. "Als Colin die Reifen wechselte, wurde er um eine Sekunde schneller", berichtete er. "Ich bin mir sicher, das hätte ich auch gekonnt und dann wäre ich innerhalb der Top-10, was immer mein Ziel ist."

Weil Aragon für Crutchlow neu ist, hätte er sich klarerweise auch eine zweite Session gewünscht, um noch etwas mehr lernen zu können, deswegen war er auch der Meinung, dass der Ausfall des Trainings ihm mehr geschadet hatte als anderen. "Ich muss da draußen sein und die Strecke lernen, außerdem verliert man den Schwung, den man aufgebaut hat. Ich habe mich am Ende des Morgens echt gut gefühlt und freute mich auf den Nachmittag, aber jetzt müssen wir meine Pace wieder von vorne aufbauen. Ich kann nichts dagegen tun, was passiert ist und ich bin zuversichtlich, dass ich mich mit etwas mehr Zeit auf der Strecke weiter nach vorne arbeiten kann", sagte Crutchlow.