Ungeachtet aller Probleme, Drohungen von Fans und des Gesprächs mit der Renndirektion in den vergangenen Tagen konnte Marco Simoncelli am Freitag in Barcelona wieder einmal zeigen, dass er mittlerweile zu den schnellsten Fahrern der MotoGP gehört. In beiden Trainings belegte er Platz zwei. "Es war etwas angespannt, als ich am Mittwoch an die Strecke kam, aber ich konnte mich gestern im Laufe des Tages mehr und mehr entspannen und sobald ich mich heute auf die Maschine setzte, fühlte ich mich wohl und hatte keine schlechten Gedanken mehr", erzählte der Italiener.

Die Arbeit lief dann auch fast wunschgemäß, abgesehen davon, dass Casey Stoner schneller war. "Wir sind aber nahe dran. Wir müssen versuchen, in den Sektoren drei und vier zuzulegen, denn das sind die zwei Orte, wo ich Zeit verliere. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir dort weitergemacht haben, wo wir aufgehört haben", sagte Simoncelli. Trotzdem sah er noch Arbeit vor sich, er glaubte aber, wenn er im Rennen nahe an Stoner dran bleiben kann, könnte er auch etwas von ihm lernen. "Die gemischten Bedingungen heute haben natürlich nicht geholfen, denn das hielt uns bei weniger als 20 Runden. Hoffentlich ist das Wetter morgen besser", meinte er.

Setup-Arbeit auf Samstag verschoben

Mit dem Wetter hatte auch Simoncellis Teamkollege Hiroshi Aoyama so seine Probleme, denn er konnte ebenfalls nicht voll arbeiten. Zufrieden war er trotzdem. "Es war aber so, auch als die Strecke trocken aussah, war sie nicht perfekt und da ist es schwierig, das richtige Setup für die Maschine zu finden. Hoffentlich wird es morgen besser, damit wir daran arbeiten können, das richtige Setup für die Maschine zu finden und dann einen guten Startplatz holen", sagte der Japaner.

Teamchef Fausto Gresini war zunächst einmal froh, dass Simoncelli auf der Strecke einige der Spannungen der vergangenen Tage hatte abbauen können. "Marco war ruhig und konnte einige konstant schnelle Runden drehen", freute er sich. Mit den Technikern soll nun an ein paar Verbesserungen gearbeitet werden, um die von Simoncelli angesprochenen Sektoren besser nehmen zu können. "Platz acht für Aoyama zeigt, dass er stärker wird - es lastet kein Druck auf ihm und es ist in dieser Phase seiner Karriere wichtig, dass er ohne Fehler weiterarbeitet."