Der Druck auf die Dorna wächst, den auf 2. Oktober verschobenen Japan Grand Prix abzusagen. Denn nach besorgten Stimmen der Fahrer sind nun auch die Teams nicht sicher, was sie von der möglichen atomaren Bedrohung halten sollen. Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Marco Simoncelli und Casey Stoner hatten bereits große Bedenken über ein Rennen in Motegi geäußert, da die Strecke nur rund 120 Kilometer von dem nach dem Erdbeben im März schwer beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima entfernt ist.

Zwar gab es von offizieller Seite immer wieder die Beteuerung, alles sei sicher, doch Stoner meinte etwa: "Die Situation ist immer noch nicht im Griff. Ungeachtet dessen, das Rennen scheint im Vergleich zu dem, was dort passiert ist, ziemlich unwichtig." Trotzdem wollen die Teams nun Klarheit haben. Das Ducati-Team hat in einem internen Brief an Team Manager Vittoriano Guareschi darum gebeten, welche Meinung der Hersteller zur einer möglichen radioaktiven Bedrohung vertritt.

Auch bei Honda scheint es ein paar Sorgen zu geben. Marketing- und Kommunikations-Direktor Livio Suppo hat HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto vorgeschlagen, einen unabhängigen Bericht über das Strahlungs-Niveau in Motegi erstellen zu lassen. Vorige Woche war FIM-Vertreter Claude Danis in Motegi, berichtete allerdings nur über die Reparaturarbeiten an der Strecke - zur Strahlenbelastung gab es keinen Bericht. Dorna will bis Ende Juli eine Entscheidung zur Austragung oder Absage des Rennens fällen.