Es war nicht unbedingt ein Gefühl der Freude, das Marco Simoncelli empfand, als er den MotoGP-Test am Montag in Estoril mit der Bestzeit beendet hatte. Das lag daran, dass er das ganze Rennwochenende schon schnell gewesen war und dann im Rennen gerade einmal vier Kurven weit kam. "Wieder auf die Maschine zu steigen und so einen positiven Test zu fahren, bei dem ich die beste Zeit fahre, macht mich nach der Enttäuschung von gestern nur noch wütender", erklärte der Italiener.

Immerhin konnte er aber festhalten, dass das gute Test-Erlebnis besser war, als gleich nach Hause gefahren zu sein. "So kann ich mich zumindest ein wenig besser fühlen. Wir haben heute einen guten Job gemacht, haben an den Gabeln gearbeitet und neben den neuen Bridgestone-Reifen für 2012 auch noch ein paar andere Dinge ausprobiert. Es war ein guter Tag und nun kann ich zufrieden nach Hause fahren und mich auf das nächste Rennen in Le Mans freuen, wo ich die Enttäuschung von gestern richtig hinter mir lassen will", sagte Simoncelli.

Aoyama blickt positiv nach vorne

Sein Teamkollege Hiroshi Aoyama beendete den Tag mit der elftbesten Zeit, nachdem er vom Rennen am Sonntag noch ziemlich erschöpft gewesen war. Unzufrieden war er trotzdem nicht, da er einige Dinge ausprobieren konnte, die er so an einem Rennwochenende nicht testen kann. "Ich hätte vielleicht eine schnellere Zeit fahren können, aber es war für uns wichtig, unsere Änderungen genau zu verstehen. Trotzdem waren wir immer noch schneller als im Grand Prix und es scheint, als hätten die Reifen für 2012 gut funktioniert. Mit Blick auf das nächste Rennen war das ein positiver Test", erzählte Aoyama.

So sah das auch Teamchef Fausto Gresini, wobei er wie Simoncelli meinte, dass der gute Test nach der Enttäuschung des Sonntags noch ein wenig trauriger wäre. "Es war aber ein echt guter Tag und Marco konnte etwas Dampf ablassen. Er hat gut an verschiedenen Fahrwerks-Abstimmungen und einigen technischen Lösungen der HRC [Honda Racing Corporation] gearbeitet. Wir sind sehr zufrieden", sagte Gresini. Er betonte, innerhalb des Teams sei man ruhig, weil man wisse, dass ein Champion mit an Bord sei. "Hiroshi hat auch einen guten Job gemacht, sich darauf konzentriert, sein Setup zu verbessern und obwohl er müde war, hat er seine beste Zeit aus dem Grand Prix verbessert."