Colin Edwards war nach dem Donnerstag in Katar nicht unbedingt ein glücklicher Mensch gewesen, da seine Platzierung nicht dem Niveau entsprach, das er sich zutraute. Die Laune des Texaners hatte sich nach den Freitags-Trainings um einiges verbessert, denn ein paar Modifikationen an seiner Yamaha hatten geholfen. "Ich hatte in der ersten Session ein paar Probleme, den harten Reifen zum Arbeiten zu bekommen, mit dem müssen wir aber das Rennen fahren. Der weiche Reifen wird das Rennen einfach nicht durchhalten, also mussten wir eine Lösung finden, um die Maschine mit dem harten Reifen zum Laufen zu bekommen", sagte Edwards.

Die Techniker des Teams und von Fahrwerks-Lieferant Öhlins kamen dann auch auf ein paar Antworten. So hatte Edwards zu viel Wheelspin, weswegen er die Kurven nicht ordentlich fertig fahren konnte. Ein paar Änderungen am hinteren Fahrwerk halfen bei diesem Problem sehr. "Ich ging raus und fuhr sofort eine 1:56.3, das war eine halbe Sekunde schneller als ich die ganze Woche auf den harten Reifen geschafft habe. Dann fuhr ich nach acht Runden wieder eine 1:56.3, also haben wir den harten Reifen nun zum Arbeiten gebracht. Ich wusste, wir mussten eine halbe Sekunde finden und das haben wir gemacht, also Hut ab vor dem Team", meinte ein viel zuversichtlicher Edwards.

Crutchlow sammelte Selbstvertrauen

Trotz Platz elf im dritten Training war auch Cal Crutchlow sehr zufrieden. Das lag vor allem daran, dass der Abstand zu Platz sechs weniger als zwei Zehntelsekunden waren, was für ihn doch über den Erwartungen lag. "Ich bin keinem gefolgt und fuhr die Zeiten alleine, das gibt mir also viel Selbstvertrauen. Ich bin jetzt viel glücklicher auf dem harten Reifen. Ich war konstant in den 1:56ern und das ist im Vergleich zu gestern Abend ein großer Schritt nach vorne. Ich denke, die Platzierung wird uns nicht ganz gerecht", erklärte der Brite.

Denn sein verletzter Finger schmerzt nach wie vor sehr, sogar so sehr, dass er kaum den Handschuh anziehen kann - am Donnerstag brauchte er dafür eine örtliche Betäubung. Zudem ist auch seine Schulter noch nicht ganz OK, bei der er eine ähnliche Verletzung wie Valentino Rossi hatte. "Ich denke aber, ich hätte noch schneller fahren können, doch als ich am Ende einen weichen Hinterreifen drauf machte, hatte der Vorderreifen schon ein paar Runden drauf und ich rutschte, als ich pushte. Aber ich fühle mich auf der Maschine viel wohler und wir haben ein paar Ideen für morgen Abend. Ich kann mich also noch verbessern.