Casey Stoner hatte zwar einmal den Spitznahmen "Rolling Stoner", doch den hat er eigentlich schon vor einiger Zeit abgelegt. Sturzpilot war er schon länger keiner mehr, auch wenn es ihn wie jeden anderen hin und wieder auf den Asphalt zauberte. Deswegen war es auch ein wenig verwunderlich, dass er bei zwei von drei bisherigen Saisonrennen durch Stürze ausschied. Noch ungewöhnlicher ist, dass beide Stürze vollkommen unterschiedlich waren, wie Ducati Team Manager Vittoriano Guareschi ermittelt hat.

"Es ist alles so eigenartig, weil Casey nicht versteht, was in Le Mans passiert ist. Es war ein eigenartiger Sturz, weil wenn man normalerweise die Front verliert, wenn man auf der Bremse ist. Dieser Unfall war völlig anders als in Katar, wo Casey zu viel Vorderbremse verwendet hat. Diesmal verlor er den Grip am Kurvenausgang, wo Casey das Gas 50 Prozent offen hatte, was normal ist. Wir denken, sein Reifen war nicht ganz auf Temperatur", wurde Guareschi von GPOne zitiert.

Denn als der Vorderreifen zusammen mit der Maschine an die Box zurückkam, sah er völlig neu aus und glänzte sogar noch, während der Hinterreifen bereits etwas angefahren aussah - nach drei Runden sollte ein Reifen auch angefahren sein. "In Katar hat Casey zu viel Vorderbremse eingesetzt und verlor es, die Gabeln waren beinahe ganz zusammengedrückt, sie hatten 150 Millimeter Weg hinter sich. Aber in Le Mans waren die Gabeln beinahe ganz ausgedehnt und es fehlten nur 20 Millimeter auf die volle Dehnung. Casey hat die Bremsen nicht einmal berührt."